Wermelskirchen Viele Einblicke in die Welt des Wassers

Wermelskirchen · 8500 Besucher strömen zur vierten Auflage des Aktionstags "Unverdhünnt" an die Großen Dhünn-Talsperre. Und auch das Wetter spielt mit. Vor allem für junge Besucher gibt es viele interessante Aktionen rund um das Thema Wasser.

 Interessantes Wasser-Experiment: Oliver Seinsche zeigt Leonard und Lisa, wie man in den miteinander verknüpften Flaschen einen "Mini-Tornado" erzeugen kann.

Interessantes Wasser-Experiment: Oliver Seinsche zeigt Leonard und Lisa, wie man in den miteinander verknüpften Flaschen einen "Mini-Tornado" erzeugen kann.

Foto: Michael Schütz

Besonders kleine Entdecker und diejenigen, die sich ihre kindliche Neugier bewahrt haben, kamen beim gestrigen Aktionstag "Unverdhünnt" an der großen Dhünn-Talsperre in Lindscheid auf den wohlverdienten Lohn ihrer Mühe. Denn ein wenig Anstrengung mussten die insgesamt 8500 Besucher im Regelfall schon in Kauf nehmen, denn der Weg ins Tal und wieder hinaus war selbst bei gemäßigter Geschwindigkeit durchaus schweißtreibend.

Wer mit dem Fahrrad kam, konnte natürlich bequem ans Wupperverband-Verwaltungsgebäude der Talsperre heranradeln, hatte aber dann einen mühevollen Rückweg mit reichlich Steigung vor der Brust. Allerdings: Menschen mit Behinderungen oder Senioren konnten einen Fahrdienst zwischen Veranstaltungsgelände und Wanderparkplatz nutzen, wo die Shuttle-Busse aus der Innenstadt hielten.

Lachend und mit Schweißperlen auf der Stirn atmete Siglinde Oehlschläger während des Rückwegs mit ihrem Hund an der Leine kräftig durch: "Ich habe für heute die Nase voll. Ich will jetzt nach Hause, dort die Beine hochlegen und eine Tasse Kaffee trinken." Treue Vierbeiner, die mit Herrchen oder Frauchen unterwegs waren, konnte man bei "Unverdhünnt" zuhauf sichten, bot das naturnahe Spektakel doch beste Gelegenheit für einen Familienausflug.

Das leicht-bewölkte, teils aber sonnige und vor allem nicht zu heiße Wetter tat das Übrige zu einem gelungenen Aktionstag hinzu. Selbst wenn sich Wasserversorger wie der Wupperverband ansonsten eher über regnerisches Wetter angesichts des "Nachschubs vom Himmel" freuen, ging die Rechnung der Veranstalter und Aktiven mit Petrus gestern voll und ganz auf.

Lernen und staunen, sehen und erleben, mitmachen und experimentieren - all das stand bei "Unverdhünnt" gerade bei den kleinen Besuchern hoch im Kurs. Die Begeisterung war ihnen anzusehen. Da konnten die Jungen und Mädchen beispielsweise einen Strudel mit Flüssigkeiten in Flaschen erzeugen, junge "Naturdetektive" den pH-Wert verschiedener Flüssigkeiten feststellen oder Nachwuchsbastler einen Nistkasten aus Holz für den heimischen Garten zimmern. Auf 18 Meter hoch hinaus ging es mit dem Steiger-Hubwagen des Entstördienstes der Bergischen Energie und Wasser GmbH (BEW), was für einen einzigartigen Ausblick auf die Große Dhünn-Talsperre sorgte.

Wer es für eine halbe Stunde mal gemächlicher haben wollte, fand Platz auf einem der orangefarbenen Klappliegestühle direkt am Wasser und genoss den Ausblick in die "Lagune" der Talsperre. Begeistert machten die Kinder auch beim Quiz am Stand der Bergischen Morgenpost mit, wo mit Hilfe eines "Buzzers" an einer Leuchttafel mit diversen Themenfeldern eine Kategorie gewählt und dann dazu Fragen beantwortet werden mussten - kleine Preise als Belohnung sorgten dabei für die nötige Motivation. "Natürlich gucke ich mir die Kinder an, schätze in etwa das Alter ein und wähle die Fragen entsprechend aus", sagte die 21-jährige Victoria Voigt am BM-Stand mit einem Augenzwinkern.

Geführte Wanderungen in die ansonsten unzugängliche Wasserschutzzone 1 direkt an der Talsperre brachten den Besuchern die Flora und Fauna rund um das zweitgrößte, oberirdische Trinkwasserreservoir Deutschlands näher. Ein weiterer Höhepunkt war ein Blick in den riesigen Wasserentnahmeturm. Und sportbegeisterte Besucher nutzten die Stern-Radtouren, die in Wermelskirchen, Hückeswagen und Wipperfürth am Morgen gestartet waren, um zum Veranstaltungsgelände zu gelangen.

(sng)
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