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Wermelskirchen Verkehrsaufkommen in Unterburg nervt

Wermelskirchen · Ein Verkehrsplaner stellte bei einer Infoveranstaltung der Stadt verschiedene Varianten vor, um die Ortsdurchfahrt an der Eschbachstraße zu beruhigen. Heute Vollsperrung in Unterburg.

Der Referent nahm der aufgebrachten Besucherin rasch den Wind aus den Segeln: "Es bringt uns nicht weiter, wieder alles emotional hochzukochen", beantwortete Hans-Rainer Runge vom gleichnamigen Ingenieurbüro für integrierte Verkehrsplanung die heftige Kritik einer Zuhörerin. Der war in Runges Vortrag die Belastung der Eschbachstraße durch Linienbusse zu kurz gekommen. Das sei im Grunde jedoch nicht sein Thema, erklärte der Ingenieur - und verwies auf ein Treffen mit dem für den Busverkehr zuständigen Büro, das nach den Herbstferien stattfinden soll.

Unterburg und seine Verkehrsachse - das ist ein Thema, das immer wieder die Gemüter erhitzt. Da geht es um Schwerlastverkehr, der in den Fachwerkhäusern die Wände wackeln lässt, zu schmale Bürgersteige und lange Rückstaus an den Engstellen auf der Straße - erst recht während der andauernden Baumaßnahme zum Hochwasserschutz.

Im Mittelpunkt der Infoveranstaltung unter dem Titel "Wir bauen das beste Burg!" stand die Ortsdurchfahrt Unterburg. Hans-Rainer Runge stellte den etwa 80 Gästen im Veranstaltungssaal Dürpellos, direkt am Ort des Geschehens, seine Machbarkeitsstudie für die von vielen Bürgern dringend herbeigesehnte Umgestaltung der Eschbachstraße vor. Dazu hatte er zunächst einmal die Lage auf der engen Landesstraße analysiert - und viele Probleme erkannt: Auf den Bürgersteigen gebe es nicht nur zu wenig Platz für Fußgänger, auch in puncto Barrierefreiheit habe Burg großen Nachholbedarf, zumal auch noch Stromkästen und Treppen an den Häusern zusätzliche Hindernisse darstellten. Das häufig ignorierte Verbot für Radfahrer sei dem entsprechenden Tourismus nicht förderlich, hinzu käme die Lärm- und Umweltbelastung durch laufende Motoren trotz langer Ampelphasen.

Schließlich erläuterte Runge verschiedene Varianten, um die Lage in Unterburg zu entspannen: Zwei von fünf erarbeitete Konzepte hätten sich als realisierbar und grundsätzlich sinnvoll erwiesen. Sie haben gemeinsam, dass an verschiedenen Stellen der Straße die Bürgersteige verbreitert werden sollen - auf Kosten der Fahrbahn, die dafür auf kurzen Abschnitten nur noch einspurig laufen würde. Zudem sehen die Vorstöße des Verkehrsexperten vor, einen längeren Abschnitt der Strecke in einen "verkehrsberuhigten Geschäftsbereich" mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern umzuwidmen.

Vielerorts soll das Niveau der Bürgersteige zudem auf das der Straße abgesenkt werden, getrennt nur durch eine Rille und mit hellerer Farbgebung. Während die sogenannte "kleine Lösung" die jetzige Bushaltestelle am selben Ort beließe, sieht die sogenannte "Entlastungslösung" vor, den Haltepunkt Burg Brücke zur Wupperbrücke zu verlegen. Bei den Bussen müssten die Größe der Fahrzeuge und Art des Antriebes auf den Prüfstand. Möglich wäre es, beide Varianten vorübergehend zu testen, erklärte Runge auf Nachfrage einer Anwohnerin.

Neben einigen positiven Stimmen zu den groben Entwürfen gab es aus dem Publikum aber auch grundsätzliche Fragen: Ob es denn nicht möglich sei, den Verkehr generell weitgehend aus Unterburg zu verbannen, wollte eine Frau wissen. Das sei kaum realistisch, wandte der Gast ein: Denn trotz aller Verkehrsbehinderungen nutzten bis zu 5400 Autofahrer pro Tag die Strecke am Eschbach entlang: "Diese Verbindungsqualität hat offenbar bei den Autofahrern einen großen Wert."

(RP)
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