Wermelskirchen Unterschriftenaktion für die Parkplätze

Wermelskirchen · Seit dem Wegfall der Stellflächen unterm Weihnachtsbaum schimpfen viele Bürger in den Geschäften. Hanne Wischnat ist aktiv geworden: Nun liegen in fünf Geschäften bis Samstag Listen aus, damit dort wieder Parkfläche hergerichtet wird.

 Hanne Wischnat ("Hannes Blumenstube") hat bereits mehr als 100 Unterschriften zum Erhalt der Parkplätze an der Obere Remscheider Straße gesammelt.

Hanne Wischnat ("Hannes Blumenstube") hat bereits mehr als 100 Unterschriften zum Erhalt der Parkplätze an der Obere Remscheider Straße gesammelt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es wird diskutiert, es wird gemeckert, es wird geschimpft. Geschäftsleute entlang der Carl-Leverkus-Straße müssen sich einiges anhören, woran sie eigentlich nicht Schuld sind. Geschimpft wird in der Kundschaft über die weggefallenen Parkplätze. Die Stadtverwaltung hatte in der ersten Februar-Woche die acht Plätze unterm Weihnachtsbaum entfernt. Ersatzlos. Doch Hanne Wischnat ("Hanne's Blumenstube") nimmt dies nicht so hin. Die rührige Geschäftsfrau ist aktiv geworden und hat Unterschriftenlisten ausgelegt, um den Antrag von FDP und WNKUWG zur Wiederherstellung dieser Parkplätze zu unterstützen.

Die acht markierten Parkplätze sind Anfang Februar endgültig weggefallen. Die Stadtverwaltung argumentiert, dass diese Plätze eingerichtet wurden als Ersatzfläche während des Umbaus Markt und Obere Remscheider Straße. Laut Fachausschuss-Beschluss aus 2011 müssen diese provisorischen Parkplätze nach Fertigstellung entfernt werden. Das nehmen WNKUWG und FDP nicht hin. Im Fachausschuss am kommenden Montag liegt ihr Antrag vor, diese Parkplätze wieder herzustellen.

Der Unmut von Bürgern, die als Kunden gerade in den unteren Stadtteil-Bereich wollen, wird immer lauter. Hanne Wischnat: "Die Kunden stehen hier im Laden, sind verärgert und schimpfen über die Entscheidung der Stadtverwaltung. Die Kunden halten das Vorgehen, die Plätze zu entfernen, für unmöglich." Selbst am Valentinstag wurde heftigst darüber diskutiert. Wischnat: "Diese Fläche wäre ideal für Kurzzeitparker." Nach der Berichterstattung in der Bergischen Morgenpost ist sie aktiv geworden. "Ich habe dann die Antragsteller angerufen und gefragt, wie ich sie unterstützen kann." So sei es zu der Unterschriftenaktion gekommen. Und die Kunden würden sie fleißig unterstützen. "In den wenigen Tagen, die die Liste ausliegt, sprechen sich schon mehr als 100 Bürger für den Erhalt aus. Und das nur bei mir."

Listen liegen auch aus bei anderen Geschäftsleuten an der Carl-Leverkus-Straße: Lotto Pappas, Rumpelstilzchen, Bergische Apotheke und Café Wild. "Die Listen liegen noch bis Samstag aus. Wer unser Anliegen als Bürger unterstützt, sollte schnell unterschreiben. Die Listen wollen wir für die Fachausschuss-Sitzung am Montag, 29. Februar, abgeben. Dann steht der Antrag auf der Tagesordnung."

Völlig unklar sei ihr, warum eine Teilfläche am Weihnachtsbaum nicht weiter mit acht Parkplätzen belegt werden darf. "Darauf habe ich noch keine Antwort bekommen. Gesagt wird mir nur immer, die Fläche sei mit öffentlichen Mitteln finanziert worden. Aber nach 30 Jahren, und so lange bin ich an der Carl-Leverkus-Straße mit meinem Geschäft, müsste doch die Bindungsfrist für diese Fläche abgelaufen sein", sagt sie. Zudem gebe es auf der Carl-Leverkus-Straße keinen Parkplatz. "Wo sollen die Kunden denn mal eben kurz anhalten können?"

Positive Resonanz gibt es auch im Café Wild. Auch dort liegt seit dem Wochenende die Liste aus. Thomas Wild berichtet von "Begeisterungsstürmen" der Kunden. "Wir hören von unseren Kunden immer wieder, dass das Parken hier eine Katastrophe ist", sagt er. Und für ihn sei ein leerer Platz nicht das Aushängeschild von Aufenthaltsqualität. "Ich sehe Aufenthaltsqualität, wenn die Menschen in die Stadt kommen. Dafür müssen sie aber auch parken können." Sein Vater Horst Wild ergänzt: "Der Platz würde doch erhalten bleiben. Für acht Parkplätze wird doch nur eine Reihe benötigt." Er stellt auch die Frage, wie die Fläche sonst genutzt werden solle. "Ich sehe dort niemanden, der sich aufhält."

Am Weihnachtsbaum sollte lieber eine Kurzparkzone von einer halben Stunde eingerichtet werden. Und die neuen Parkplätze am Abrisshaus Taubengasse? "Das sind doch keine neuen Parkplätze. Die alten wurden jetzt mit Parkschildern versehen, und nun gibt es dort Knöllchen."

(RP)
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