Wermelskirchen "Tolle Trasse - nur Wermelskirchen stört"

Wermelskirchen · Seit Freitag ist die Telegrafenstraße für Radfahrer entgegen der Einbahnstraße gesperrt. Vor allem viele auswärtige Radler blieben am Wochenende an der Ecke Eich/Kölner Straße stehen und wussten nicht, wo sie herfahren sollten.

 Anne und Rolf Scheller aus Witzhelden waren am Samstag mit dem Rad auf dem Weg nach Marienheide – am Anfang der Telegrafenstraße hielten sie an und schauten sich auf einer Karte noch einmal die Routenführung an.

Anne und Rolf Scheller aus Witzhelden waren am Samstag mit dem Rad auf dem Weg nach Marienheide – am Anfang der Telegrafenstraße hielten sie an und schauten sich auf einer Karte noch einmal die Routenführung an.

Foto: Moll

Seit Freitag ist die Telegrafenstraße für Radfahrer entgegen der Einbahnstraße gesperrt. Die Schilder wurden entfernt, die Markierungen auf der Straße mit gelben Streifen "überklebt". Nur geklebt, weil es nächste Woche oder nächsten Monat schon wieder ganz anders ist? Ein Hinweisschild, dass die Durchfahrt für Radfahrer nicht mehr erlaubt ist, gibt es nicht. Wie reagieren Radfahrer, wie kommen sie mit der neuen Situation zurecht? Die BM hat sich am Samstagmorgen mit einigen unterhalten.

Friedrich Schmidt aus Dhünn ist viel mit dem Rad unterwegs. Sein Outfit und sein Tourenrad lassen auf einen Profi schließen. "Viele Jahre bin ich mit dem Fahrrad nach Remscheid und Solingen zur Arbeit gefahren. Seit 20 Jahren fahre in nun immer nach Wermelskirchen", sagt Schmidt. Die neue Regelung hat er gerade erst gesehen. "Wo muss ich denn jetzt her?", fragt er und schaut sich um. Die Kölner Straße ist nun wieder als Alltagsroute ausgeschildert. Ungläubig sagt er: "Da wackeln doch die Steine. Da fahr ich lieber im Bogen über den Brückenweg." In der Telegrafenstraße hat der Dhünner nach eigener Aussage nie Probleme mit den parkenden Autos gehabt. "Ich habe die Autos umfahren oder musste auch mal anhalten. Das war für mich aber kein Problem", sagt er.

Auf dem Weg von Witzhelden nach Marienheide sind Anne und Rolf Scheller. Gerade sind sie in die Telegrafenstraße eingebogen, sehen die gelben Markierungen und halten an. "Das kann doch alles gar nicht sein", ärgert sich Rolf Scheller. Er holt eine aktuelle Karte aus seiner Tasche und schaut nach. Im Internet (www.die-bergischen-drei.de) gebe es Wander-, Rad- und Seen-Karten. Eindeutig führe der Radweg entgegen der Einbahnstraße durch die Telegrafenstraße. Familie Scheller ist verwirrt. "Vielleicht sollte man die neuen Strecken auch kennzeichnen, bevor die alten gesperrt werden", sagt Rolf Scheller.

Auch Rolf Kollbach ist mit seiner Frau auf dem Weg nach Marienheide. Die beiden sind vor dem Hotel Zur Eich abgestiegen, schieben ihre Räder und wollen nun erst mal schauen, wo es weitergeht. Die Sperrung der Telegrafenstraße können sie nicht verstehen. Auch vermissen sie auf ihrem Weg durch Wermelskirchen die kleinen Hinweisschilder für die "Balkantrasse". "Wer sich nicht auskennt, bleibt in Wermelskichen hängen und weiß nicht weiter", erzählt Kollbach und fügt an: "Die Trasse ist eine ganz tolle Sache mit vielen wunderschönen Abschnitten, nur Wermelskirchen stört. Die Durchfahrt ist schrecklich." Heinz Böhler aus Leverkusen ist mit seinem Rennrad unterwegs. Erschrocken hält er vor der Telegrafenstraße an und weiß nicht, wo er herfahren soll. "Ich habe das nicht gesehen. Ich bin hier doch schon so oft hergefahren. Warum geht das denn jetzt nicht mehr?", fragt der Radfahrer.

(wsb)
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