Wermelskirchen Taubengasse - Neubau ist umstritten

Wermelskirchen · Anlieger der Taubengasse sehen dem Bau der Parkpalette mit Wohnungen mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Parksituation könnte sich verschärfen.

 Die Tage der Obdachlosenunterkunft (r.) sind gezählt. Die Parkplätze vom "Wein Freund" werden sehr häufig von Nichtkunden blockiert.

Die Tage der Obdachlosenunterkunft (r.) sind gezählt. Die Parkplätze vom "Wein Freund" werden sehr häufig von Nichtkunden blockiert.

Foto: Jürgen Moll

Wird sich die Parksituation an der Taubengasse verschärfen, wenn die Landbäckerei Bauer dort ein privat genutztes Parkhaus baut? Das befürchten jetzt Anlieger, die sich in Mails an die Redaktion gewandt haben. "Die Probleme werden noch größer werden als heute, wenn sich Anwohner, die jetzt auf dem Streifen oberhalb der Obdachlosenunterkunft parken, verzweifelt einen neuen Platz suchen", heißt es darin. Aus Angst vor Repressalien möchte der Absender nicht mit Namen genannt werden. Er ist der Redaktion aber bekannt.

Die Landbäckerei hat das Grundstück erworben. Dort soll eine Parkpalette errichtet werden - mit 18 Stellplätzen für Mieter seines Hauses an der Telegrafenstraße und für seine dortigen Mitarbeiter. Auf der Parkpalette werden Wohnungen errichtet. Mit dem Bau wird frühestens 2017 begonnen.

Dass die Parksituation nicht einfach ist, bekommt tagtäglich auch Bernd Freund ("Der Wein Freund") zu spüren. Er hat an der Ecke Berliner Straße/Taubengasse zwei markierte Parkplätze für Geschäftskunden ausgewiesen, außerdem gibt es drei weitere im Innenhof. "Ich bin seit sechs Jahren hier. Es gab Tage, ja Wochen, in denen ich damit beschäftigt war, Nichtkunden mitzuteilen, dass diese Parkplätze für meine Kunden sind."

Mal gab es verständnisvolle Autofahrer, mal welche, die sich nicht daran störten. "Mir wurde immer als Hauptargument erklärt, man wolle nur mal eben da und da hin. Und dort gebe es ja keine Parkplätze." Dass seine Kunden dann keine Parkplätze finden, schien manche nicht zu stören. "Den Satz ,nur mal eben' kann ich nicht mehr hören."

Für Freund ist eins klar: Wermelskirchen wird nie eine Einkaufsstadt werden. "Die Kunden wollen mit dem Auto vor das Geschäft fahren, dort kurz anhalten, und dann zum nächsten fahren." Das mache keine Einkaufsstadt aus: Dort bummele man durch die Stadt.

Was beim Abriss und Neubau geschehe, wisse er nicht. Derzeit seien die Grundstücksgrenzen vom Eigentümer durch eine Kett gekennzeichnet. "Klar ist: Gearbeitet werden muss von der Taubengasse aus." Niemand wisse, was für alte Rohre unter dem Grundstück und den Zufahrten verliefen. Auch seine Kunden müssten schließlich weiter dort parken können. "Das ist sicher auch kurzfristig auf der Berliner Straße möglich." Aber das machen die allerwenigsten.

Die Stadt möchte jetzt neun neue Parkplätze in der Hüpp-Anlage bauen - die Zufahrt ist von der Einfahrt zur CVJM-Etage vorgesehen. Die Fertigstellung war eigentlich im Mai geplant. Da aber jetzt erst der genehmigte Haushalt vorliegt, darf nun die Ausschreibung erst raus. Ob das vor den Sommerferien noch etwas wird, erscheint angesichts des Zeitplans eher fraglich.

(RP)
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