Wermelskirchen Tanzstudio Momo räumt bei Turnieren ab

Wermelskirchen · In der vergangenen Saison konzentrierte sich die Wermelskirchener Ballettschule von Nicole Helder auf Wettkämpfe anstatt auf Aufführungen. Die sechs- bis 18-jährigen Eleven errangen dabei etwa 40 Pokale und Medaillen.

Von einer Brücke in eine Rückwärtsrolle, von der Drehung in den Spagat - mit ihrer Körperbeherrschung und ihrem Rhythmusgefühl räumten die Eleven der Modern Movement (Momo) Ballettschule in der vergangenen Saison ordentlich ab. Bei knapp 20 - teils internationalen - Turnieren nahm die Ballettschule teil. Etwa 40 Pokale brachten die Tanzgruppen, Duos und Solotänzer mit nach Hause. "Ich bin wahnsinnig stolz auf die Schüler. Es ist ein tolles Gefühl, sie auf den Treppchen stehen zu sehen, insbesondere weil man weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt", sagt Schulleiterin Nicole Helder.

Dabei widmet sich die Tanzschule gewöhnlich poetischen Aufführungen. In den vergangenen Jahren begeisterten die sechs- bis 18-jährigen Tänzer in ausverkauften Sälen mit Darbietungen wie "Die Schneekönigin" von Hans Christian Andersen, "Der Nussknacker" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski oder "Peter Pan" von James Matthew Barrie. "Es war das erste Mal, dass wir uns so stark auf Turniere konzentriert haben", sagt Helder. "Dadurch hatten wir eine gute Möglichkeit, mal das Leistungslevel der Schüler zu prüfen und zu sehen, wie sie im Vergleich zu anderen Tänzern abschneiden." Die Aufführungen mussten dafür hinten angestellt werden, denn alles gleichzeitig, sagt Helder, könne man eben nicht trainieren. "Aufführungen einzustudieren ist sehr zeitintensiv. Und wenn wir schon bei Turnieren mitmachen, dann richtig."

Gleich nach den Sommerferien 2015, mit Beginn der neuen Saison, startete das Training für die Wettbewerbe mit speziell dafür entwickelten Choreographien. Kurze Zeit später fanden schon die ersten Turniere statt. "Bei den ersten Wettkämpfen schnitten wir natürlich noch nicht so gut ab, dafür waren die Tänze noch zu neu", erzählt Helder. "Doch es war spannend, dabei zuzusehen, wie die Tänzer sich im Laufe des Jahres entwickelt haben - wie sie anfangs noch viel überlegt und die Schritte etwas steif ausgeführt haben, und zum Ende der Saison dann so sicher waren, dass sie den Kopf ausschalten und alle Emotionen in den Tanz legen konnten."

Mit Erfolg: Die Ballettschule holte sowohl bei regionalen Turnieren wie dem "Bergischen Löwen" als auch bei internationalen Wettbewerben wie dem Euregio-Cup mit deutschen, belgischen und niederländischen Tänzern Auszeichnungen nach Hause.

Besonders stolz ist Helder auf die Ergebnisse bei den Duisburger Tanztagen, Deutschlands größtem Amateurtanzfestival. Mehr als 5000 Nicht-Profis und Profis aller Stile und Altersklassen nehmen jedes Jahr an dem viertägigen Turnier teil. Einen Pokal gab es dort für das Wermelskirchener Studio zwar nicht, dafür kam die Hip-Hop-Gruppe "Crowns" (zehn bis zwölf Jahre) bis ins Finale. "Unsere Schüler haben sich enorm gut geschlagen", sagt Helder erfreut.

Und Spaß hatten sie obendrein: "Je stärker die anderen Gruppen sind und je größer die Herausforderung, desto mehr Ansporn gibt das einem selber, und das macht einfach Spaß", sagt etwa Ole Wilkens (12) von den "Crowns". Solotänzerin Madeleine Nieber (10) bestätigt: "Man ist vor dem Wettkampf vielleicht nervös, doch sobald man auf der Bühne steht und die Musik läuft, tanzt man einfach drauf los."

Ihren inhaltlichen Schwerpunkt möchte die Ballettschule dennoch weiterhin auf poetische Aufführungen setzen. In der kommenden Saison steht "Cinderella" auf dem Programm. "Für die Kinder ist es ein Riesenerlebnis, eine Geschichte erzählen zu können. Sie lernen dabei immer wieder neue Choreographien und schlüpfen in andere Rollen", erklärt Helder. Ein Turnier-Ziel hat die Schulleiterin aber - und das ist sehr ambitioniert: die Teilnahme am Dance World Cup, dem weltweit größten internationalen Tanzwettbewerb für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre.

(beaw)
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