Wermelskirchen Tagesticket fürs Parken

Wermelskirchen · Das Regenbogen-Bündnis wird die Parkscheinautomaten abschaffen – nun ist die Stadtverwaltung unter Druck, ein vernünftiges Konzept bis zur Ratssitzung am Montag zu erarbeiten. Problem: Der Fachausschuss wurde umgangen.

Das Regenbogen-Bündnis wird die Parkscheinautomaten abschaffen — nun ist die Stadtverwaltung unter Druck, ein vernünftiges Konzept bis zur Ratssitzung am Montag zu erarbeiten. Problem: Der Fachausschuss wurde umgangen.

Werden die Bürger bald Tagestickets für zwei oder vier Euro ziehen müssen, um in bestimmten Bereichen der Stadt längerfristig parken zu können? Eine Idee, die am Montagabend im Fachausschuss von der Stadtverwaltung ins Gespräch gebracht wurde und die Bernhard Schulte (SPD) kurz, knapp und treffend kommentierte: "Das ist ein Witz." Einerseits wolle die Mehrheit die monetäre Parkraumbewirtschaftung mit Parkscheinautomaten aufheben, und dann werde sie so durch die Hintertür wieder eingeführt, so der Sozialdemokrat.

Das Regenbogen-Bündnis hat den Antrag eingebracht, die Parkscheinautomaten stillzulegen. Der ruhende Verkehr soll künftig, so die Ratsmehrheit, durch Parkscheiben geregelt werden. Die zulässige Parkdauer sollte von einer halben Stunde für den Kernbereich zeitlich gestaffelt bis auf zwei Stunden ausgedehnt werden. Der Rat wird darüber am Montag entscheiden.

Schulte kritisierte, dass die Stilllegung der "Ausstieg aus der monetären Bewirtschaftung" und damit ein Thema für den Fachausschuss sei. Der sei aber wieder einmal übergangen worden.

Tüfteln im Rathaus

Die Verwaltung tüftelt derzeit an einem neuen Konzept, das am Montag im Stadtrat vorgelegt werden soll. Nach Informationen der Morgenpost wird über freies Parken auf dem Schwanen- und unteren Loches-Platz nachgedacht. Im Innenstadt-Kernbereich (Kölner Straße, Telegrafenstraße, Rathaus-Parkplatz, oberer Loches-Platz Eich) könnte eine kostenfreie Parkdauer von einer halben bis einer Stunde vorgeschlagen werden; für stadtnahe Bereiche (Obere Remscheid-, Thomas-Mann- und Stockhauser Straße) bis zu zwei Stunden. Ein Tagesticket ist für die Tiefgarage im Gespräch. Die könnte man sich zum Beispiel im Zehnerpack in Vorverkaufsstellen kaufen, so eine Überlegung.

Schulte hingegen hatte in der Sitzung vorgeschlagen, für eine Übergangsfrist bis zur Verabschiedung eines neuen Konzeptes die kostenfreie Parkdauer im Kernbereich auf eine halbe Stunde zu beschränken, für oberen Loches-Platz und Rathaus-Tiefgarage auf zwei Stunden und die übrigen Plätze frei zu halten.

"Zügiger Umschlag"

Thorsten Schmalt (CDU) mahnte, dass gerade die Parkautomaten für einen "zügigen Umschlag" auf den Parkplätzen gesorgt hätten, was auch Ziel der monetären Bewirtschaftung war. Das sei dem Einzelhandel entgegen gekommen. Eine Investition von 75 000 Euro für neue Automaten mache keinen Sinn, er sei trotzdem gegen die Vorlage und forderte eine modifizierte Lösung bis zur Stadtratssitzung.

(RP)
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