Wermelskirchen Stützmauer auf Tennisplatz gestürzt

Wermelskirchen · Der Tennisclub Grün-Weiß kann Platz eins seiner Anlage Am Vogelsang nicht nutzen. Die Reparatur kostet 35.000 Euro, davon müssen 25.000 über Spenden zusammenkommen. Der 108 Jahre alte Verein hofft auf finanzielle Unterstützung.

 Die bis zu zwei Meter hohe Mauer stürzte am 1. Juni 2015 während des Kindertrainings plötzlich ein. Verletzt wurde niemand. Die Reparatur kostet 35.000 Euro, der Tennisclub braucht finanzielle Unterstützung durch Spenden.

Die bis zu zwei Meter hohe Mauer stürzte am 1. Juni 2015 während des Kindertrainings plötzlich ein. Verletzt wurde niemand. Die Reparatur kostet 35.000 Euro, der Tennisclub braucht finanzielle Unterstützung durch Spenden.

Foto: Jürgen Moll

Es passierte am 1. Juni 2015: Die Kinder des TC Grün-Weiß Wermelskirchen schlagen auf Platz eins der Anlage Am Vogelsang gerade die gelben Filzkugeln übers Netz, als plötzlich die massive, bis zu zwei Meter hohe Beton-Stützmauer zur direkt angrenzenden Terrasse des Vereinsheims einstürzt. "Das Wichtigste ist: Es wurde dabei niemand verletzt. Sachschäden kann man reparieren", sagt Vereinsvorsitzender Jochen Koll rückblickend.

Den 108 Jahre alten Verein hat der Vorfall in finanzielle Bedrängnis gebracht. Die Reparatur der Stützmauern (auch für die Längsmauer besteht Einsturzgefahr) kostet 35.000 Euro. Der Verein kann 10.000 Euro aus Rücklagen beisteuern, der Rest muss über Spenden finanziert werden. "Wir hoffen, dass viele aktuelle und ehemalige Mitglieder, Institutionen und Firmen oder sonstige Wermelskirchener, denen der Verein am Herzen liegt, uns unterstützen", sagt Koll.

Der Platz ist seit Juni gesperrt. Ein Statiker hatte nach dem Einsturz die etwa 40 bis 50 Jahre alten Stützmauern auf der Anlage überprüft. Ergebnis: Um den Spielbetrieb auf Platz zwei (auch dieser Platz grenzt ans Vereinsheim) aufrechtzuerhalten, musste die Mauer umgehend für knapp 13.000 Euro erneuert werden. Denn auch dort konnte ein Einstürzen nicht ausgeschlossen werden. Mit viel Improvisationsgeschick konnte der Verein den Spiel- und Trainingsbetrieb sicherstellen.

Plastz eins, der "Centre Court", ist der wichtigste Platz der Anlage. Er wird vor allem für das Jugendtraining genutzt, da er einen Stromanschluss hat, um zum Beispiel eine Ballmaschine anschließen zu können. "Außerdem kann man von der Terrasse des Vereinsheims die Spiele verfolgen. Wir müssen diesen Platz retten", stellt der Vorsitzende klar. Dieses Vorhaben haben die Mitglieder auf einer Versammlung beschlossen. Der Verein ist laut Koll "finanziell gut aufgestellt". Die aktuelle Finanzlage ermögliche dem TC allerdings keine Kreditaufnahme. "Deshalb wollen wir versuchen, den notwendigen Restbetrag durch Spenden zu erbringen", sagt er und appelliert: "Bitte helfen Sie uns, die Tennisanlage attraktiv zu halten. Wir können es schaffen, wenn viele mitmachen."

Es ist nicht der erste finanzielle Brocken, den der Verein stemmen muss. Ende der 90er Jahre war das gesamte Clubhaus abgebrannt, ein komplett neues Vereinsheim musste errichtet werden. Außerdem gab es in der Vergangenheit mehrere Einbrüche mit hohen Schäden. Der Verein investierte in die Sicherheit, zum Beispiel eine Alarmanlage. "Jetzt lohnt sich ein Einbruchsversuch nicht mehr", betont Koll.

Die Ursache für den Einsturz der Mauer ist unklar, der Vorstand kann nur spekulieren. "Für uns liegt die Vermutung nahe, dass der Bau der neuen Waldschule einer der Gründe sein könnte. Es gab schließlich vorher 40 Jahre lang keine Probleme", sagt der Vorsitzende. Der Grundwasserspiegel habe sich verändert, es habe viele Erdbewegungen gegeben, tonnenschwere Lastwagen seien an der Anlage vorbei zur Schulbaustelle gefahren. "Wir können es aber nicht beweisen. Vielleicht war die Mauer auch nicht so optimal errichtet worden, wie es heute der Fall wäre. Wir blicken daher jetzt nur noch nach vorne", betont Koll.

Eineinhalb Wochen nach dem Start des Spendenaufrufs an die Mitglieder waren Zusagen in Höhe von knapp 7500 Euro eingegangen. Auch einige Firmen hätten bereits ihre Spendenbereitschaft signalisiert. "Das ist eine tolle Resonanz", sagt der zweite Vorsitzende Manfred Schröder stolz. Dies ist aber erst ein kleiner Teil der benötigten Summe.

Die Spendensammlung endet am 31. März, bis dahin müssen 25.000 Euro zusammenkommen, sonst wird der Platz stillgelegt - das haben die Mitglieder beschlossen. Und das will der Vorstand unbedingt vermeiden. Die Freiluftsaison beginnt Mitte April. Koll: "Wir hoffen, dass wir die Reparatur stemmen und unseren Hauptplatz ab Saisonmitte wieder nutzen können."

(ser)
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