Wermelskirchen Straßen NRW fräst Asphalt ab für mehr Grip

Wermelskirchen · Die Straßen Richtung Preyersmühle und in Finkenholl wurden angeraut. Es gab dort vermehrt Unfälle.

 Gut zu sehen: Ab dieser Kurve der L 409 in Richtung Preyersmühle ist die Fahrbahnoberfläche für knapp 500 Meter etwas abgefräst worden.

Gut zu sehen: Ab dieser Kurve der L 409 in Richtung Preyersmühle ist die Fahrbahnoberfläche für knapp 500 Meter etwas abgefräst worden.

Foto: Kronner

Wer öfter zwischen Wermelskirchen und Remscheid unterwegs ist, dem dürfte in den vergangenen Monaten eine Veränderung am Fahrbahnbelag aufgefallen sein. Auf einem Stück der Straße macht sich in der Fahrerkabine ein "Brummen" bemerkbar. Der Grund dafür: Der Asphalt wurde auf diesen etwa 500 Metern der L 409 in Richtung Preyersmühle im Herbst 2015 etwas abgefräst. "Die Strecke war vor allem bei Nässe ein Unfallschwerpunkt. Die Fräs-Arbeiten sollen den Straßenbelag griffiger machen", erklärt Klaus Büser von Straßen NRW auf Anfrage unserer Redaktion. Vor kurzem wurde auch der Asphalt auf der L 157 zwischen Finkenholl und Sonne leicht abgefräst. "Auch dort hatten wir Grip-Verluste festgestellt", sagt Büser.

Besonders auf der L 409 hat es in den vergangenen Jahren immer mehr Unfälle gegeben. "Die Unfallkommission hat bei ihrem regelmäßigen Abgleich der Unfalldaten eine Häufung festgestellt. Daher sind wir zu der Entscheidung gekommen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen", berichtet Büser. Gleiches gelte für die Landstraße in Richtung Finkenholl, die allerdings noch kein offizieller Unfallschwerpunkt sei. "Die Strecke war aber zahlenmäßig schon im Grenzbereich. Man muss ja nicht warten, bis eine Unfallhäufungsstelle entsteht, sondern kann auch präventiv tätig werden", erklärt Büser.

Die Maßnahme gegen Nässe-Unfälle sah in der Praxis wie folgt aus. Mit einem sogenannten Hammer-Werk wurde das Oberkorn der Fahrbahndecke angeschlagen. "Das nennt sich Mikro-fein-Fräsung und verbessert die Feinrauigkeit der Straße", erklärt Büser. "Die Decke selbst wird dabei nur in geringem Maße geschädigt." Eine Erneuerung des Fahrbahnbelags sei auf den betreffenden Strecken nicht infrage gekommen - eine Kostenfrage. "Auf diesem Weg konnten wir mit dem geringstmöglichen Aufwand den höchstmöglichen Erfolg erzielen", sagt Büser.

Das "Brummen" der Reifen auf dem etwas abgefrästen Asphalt sei kein Grund zur Besorgnis. Dort entstehe einfach ein anderes Abrollgeräusch. "Ein hohes Maß an Griffigkeit ist wichtiger als möglichst leiser Asphalt", stellt Büser klar. Das komme auch den Motorradfahrern zugute, die im Bergischen unterwegs sind. Einige Fahrer berichteten zwar von einem etwas schwammigen Fahrgefühl, doch der Experte kann beruhigen. "Im Endeffekt wird die Fahrdynamik verbessert. Kradfahrer können in den Kurven nicht mehr so leicht wegrutschen", sagt Büser.

Nach jetzigem Planungsstand werden die L 409 und die L 157 die einzigen Straßen im Stadtgebiet bleiben, die leicht abgefräst werden. "Im Moment habe ich keine weiteren Strecken im Visier. Wenn uns die Polizei allerdings einen neuen Gefahrenabschnitt meldet, werden wir natürlich tätig", sagt Büser.

(kron)
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