Wermelskirchen Steinco investiert einstelligen Millionenbetrag

Wermelskirchen · Stephan Kastner und Eberhard vom Stein teilen mit, dass es keine Firmenübernahme gibt, sondern die beiden Firmen Posseik und Steinco lediglich Gebäude- bzw. Grundstücksgeschäfte getätigt haben.

 Haben gut lachen: Eberhard vom Stein (l.) und Stephan Kastner im Lager I. Die Firma Steinco hat das ehemalige Fertigteillager an der Handelsstraße von Posseik gekauft und gibt dafür den Standort an der Wustbacher Straße auf.

Haben gut lachen: Eberhard vom Stein (l.) und Stephan Kastner im Lager I. Die Firma Steinco hat das ehemalige Fertigteillager an der Handelsstraße von Posseik gekauft und gibt dafür den Standort an der Wustbacher Straße auf.

Foto: moll

Mit Unverständnis stellten Stephan Kastner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Steinco, und Eberhard vom Stein, Steinco-Gesellschafter und Geschäftsführer, fest, welch' seltsamen Blüten die Gerüchteküche treiben kann. "Keine Firma hat eine andere übernommen. Hierbei geht es lediglich um Gebäude- bzw. Grundstücksgeschäfte", betonte Stephan Kastner gestern bei einem Ortstermin. Steinco hat das ehemalige Fertigteillager an der Handelsstraße von Posseik gekauft und gibt dafür den Standort an der Wustbacher Straße auf, den das Metallverarbeitungsunternehmen Stöcker von Steinco erwarb (BM berichtete).

"Das ist jetzt ein fließender Prozess. Stöcker wird nach und nach einziehen. Unsere 60 Mitarbeiter an der Wustbacher Straße ziehen bis zum Jahresende an die Handelsstraße. Ein Teil der Versandabteilung hat bereits den Anfang gemacht", sagte Kastner. Und vom Stein fügte hinzu: "Das war alles für uns ein Glücksfall. Nahezu zeitgleich haben wir das Gebäude gekauft und den Standort an der Wustbacher Straße verkauft. Jetzt besitzen wir das ehemalige Posseik-Gebäude, dass unmittelbar an unseren bisherigen Hauptstandort grenzt." Reserven seien auf beiden Grundstücken vorhanden.

Die Gespräche über den Kauf des im Jahr 2001 erbauten Gebäudes mit 8000 Quadratmetern - verteilt auf Keller, Erdgeschoss sowie erstes und zweites Obergeschoss - laufen seit März 2015. "Wir mussten diverse Parameter klären. Zum Beispiel die Frage nach Deckentragfähigkeiten, weil wir dort ja eine vernünftige Produktion einrichten wollen", sagte Kastner. Eine eigenständige Heizungsanlage sowie Stromversorgung mussten genauso eingerichtet werden wie eine erweiterte Elektronik für den Datenverkehr.

Auch wenn "bergische Unternehmen nicht gerne über Geld reden würden", verrieten Kastner und vom Stein, dass Steinco einen einstelligen Millionenbetrag investiert hat: "Das ist für uns eine große Nummer!" Der Gebäudekauf passe in die Linie der mittelfristigen Ziele des Unternehmens mit 270 Mitarbeitern, von denen 230 in Wermelskirchen arbeiten, sagte Kastner. "Das ist eine reine Maßnahme in unserem Wachstumsplan. Reibungsverluste werden sich weiter minimieren. In unseren Plänen haben wir nicht einfach die Abläufe vom Standort Wustbacher Straße übernommen, sondern verbessert. Dadurch ist ein effizienterer Aufbau der Produktion möglich." Auf diese Weise generiere Steinco die gewünschten Ratio-Effekte aus den neuen Abläufen, womit keine Kündigungen einhergingen. "Die Mitarbeiter machen hervorragend mit und sind sehr angetan vom neuen Gebäude", sagte vom Stein. In einem Folgeschritt will Steinco über eine unmittelbare Verbindung der beiden aneinandergrenzenden Standorte im Industriegebiet Ost nachdenken.

Der Überflieger, die Brücke über die Industriestraße, gehört nach wie vor der Familie Posseik. Hier könnte sich Steinco in Zukunft engagieren. "In der Belegschaft gibt es schon interessante Ideen. Beispielsweise für eine Cafétaria", sagte vom Stein.

(sng)
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