Blickpunkt Wirtschaft Rollen spielen die Hauptrolle

Wermelskirchen · Diese Zahl sorgte bei den Gästen für Erstaunen: Keine 80 Sekunden dauert es, bis die Maschine umgerüstet ist, um eine andere Variante der 60.000 verschiedenen Rollen zu fertigen. Musste man früher mit mehreren Tagen rechnen, bis die Bestellung gefertigt und auf dem Weg war, wird heute bereits Stunden später gefertigt. Dies erläuterte Armin Lindholm, Geschäftsführer der Interroll Engineering GmbH, den Mitgliedern der Mittelstandsvereinigung (MIT) des Rheinisch-Bergischen Kreises bei einem Rundgang durch das Unternehmen.

 Geschäftsführer Armin Lindholm (Mitte) gewährte den Mitgliedern der Mittelstandsvereinigung einen Einblick in die Firma Interroll. Acht Millionen Rollen fertigt das Unternehmen in diesem Jahr in Wermelskirchen.

Geschäftsführer Armin Lindholm (Mitte) gewährte den Mitgliedern der Mittelstandsvereinigung einen Einblick in die Firma Interroll. Acht Millionen Rollen fertigt das Unternehmen in diesem Jahr in Wermelskirchen.

Foto: Dietsch

Diese Zahl sorgte bei den Gästen für Erstaunen: Keine 80 Sekunden dauert es, bis die Maschine umgerüstet ist, um eine andere Variante der 60.000 verschiedenen Rollen zu fertigen. Musste man früher mit mehreren Tagen rechnen, bis die Bestellung gefertigt und auf dem Weg war, wird heute bereits Stunden später gefertigt. Dies erläuterte Armin Lindholm, Geschäftsführer der Interroll Engineering GmbH, den Mitgliedern der Mittelstandsvereinigung (MIT) des Rheinisch-Bergischen Kreises bei einem Rundgang durch das Unternehmen.

Heute ist der Hauptsitz der Firma in der Schweiz. Das 2000 Mitarbeiter starke Unternehmen entstand vor 55 Jahren in einer Garage in Wermelskirchen. 1959 kauften Dieter Specht und Hans vom Stein eine Spritzgussmaschine und starteten die Produktion der Kunststoffrollen. In diesem Jahr werden in Wermelskirchen knapp acht Millionen Rollen gefertigt - so viele wie nie zuvor, erfuhr die Unternehmergruppe im Konferenzsaal des Unternehmens. Das Kompetenzzentrum hat seine Aufbau und Ablauforganisation auf Null-Fehler-Strategie ausgerichtet und führt regelmäßig interne und externe Qualitätsaudits und Qualitätszirkel durch. Die Reklamationsquote liegt, so berichtete Geschäftsführer Lindholm, bei 0,04 Prozent.

Beim anschließenden Rundgang durch die Produktionshallen sahen die Mitglieder der Mittelstandsvereinigung mehrere Litfaßsäulen. Auf diesen gab's Informationen und Verbesserungsvorschläge für Abläufe in jeweiliger Fertigungslinie. Kaizen soll die Produktivität erhöhen, kürzere Rüstzeiten bewirken, Maschinen-Ausfallzeiten verringern und die Qualität verbessern - es ist aber eine Aufgabe, die kontinuierlich verfolgt werden muss. Schön ist auch die Idee, den Lebensmittelautomaten nicht mit Süßigkeiten, sondern mit Schrauben auszurüsten, so dass man immer schnell die richtige holen kann. "Ich bin so beeindruckt, dass ich aufstehen muss, um mich vor Ihnen zu verbeugen", sagte MIT-Mitglied Friedrich-Wilhelm Morgner. Kreisvorsitzende Doro Dietsch und die weiteren Gäste schlossen sich lachend an.

(BM)
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