Blickpunkt Wirtschaft Obi-Gründer Maus gibt Unternehmerinnen Tipps

Wermelskirchen · Damals, als Manfred Maus bei Obi zum ersten Mal vorschlug, auch Blumen zu verkaufen, gab es eine große Diskussion. Der Baumarkt sei vor allem ein Anlaufpunkt für Männer, es gehe um Zement und Hämmer und nicht um Orchideen. "Aber du musst deinen Kunden kennen", erklärte Manfred Maus damals. Und er wusste: Die Entscheidung, ob ein Bad erneuert wird, liegt oft in den Händen der Frauen. Wenn es um Wohnatmosphäre geht, würden selten Männer entscheiden. Also setzte er die Idee um. "Heute gibt es keinen Baumarkt auf der ganzen Welt, der keine Gartenabteilung hat", sagt Manfred Maus.

Blickpunkt Wirtschaft: Obi-Gründer Maus gibt Unternehmerinnen Tipps
Foto: Moll Jürgen

Damals, als Manfred Maus bei Obi zum ersten Mal vorschlug, auch Blumen zu verkaufen, gab es eine große Diskussion. Der Baumarkt sei vor allem ein Anlaufpunkt für Männer, es gehe um Zement und Hämmer und nicht um Orchideen. "Aber du musst deinen Kunden kennen", erklärte Manfred Maus damals. Und er wusste: Die Entscheidung, ob ein Bad erneuert wird, liegt oft in den Händen der Frauen. Wenn es um Wohnatmosphäre geht, würden selten Männer entscheiden. Also setzte er die Idee um. "Heute gibt es keinen Baumarkt auf der ganzen Welt, der keine Gartenabteilung hat", sagt Manfred Maus.

22 Prozent des rund sieben Milliarden Euro-Umsatzes des Unternehmens werden in der Gartenabteilung erwirtschaftet. "Und daraus können wir gleich mehrere Dinge lernen", befand Manfred Maus gestern beim Unternehmerinnenfrühstück im Bürgerzentrum. Selbstständige Frauen aus Wermelskirchen waren der Einladung der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Esther Wargenau-Zeitz, gefolgt und lauschten aufmerksam dem lebendigen Vortrag des Obi-Gründers.

Was also konnten die Frauen lernen von Manfred Maus? "Lass dir keine gute Idee kaputt reden", appellierte er. Jede Veränderung bringe erstmal eine Diskussion mit sich und viele Gründe, warum man es besser bleiben lasse. Und: "Du musst deinen Kunden kennen. Er hat die besten Ideen."

Dann kam Manfred Maus auf sein großes Thema zu sprechen: Werte in der Wirtschaft. Globalisierung, Digitalisierung, Networking: "Die Welt verändert sich und Menschen sind verunsichert", sagte er, "da sollten wir uns auf die wichtigsten Werte besinnen." Maus hat die "Zehn Gebote" für Unternehmer geschrieben, wirbt für Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Respekt und Toleranz. "Wenn du lügst, ruinierst du am Ende auch dein Unternehmen", betonte Maus und brachte VW und die Deutsche Bank ins Spiel.

Und diese Werte gelte es gegenüber den Kunden, aber auch gegenüber den Mitarbeitern zu vertreten. Die Digitalisierung, die Veränderung sei eine große Chance für die Wirtschaft. "Wir dürfen sie nicht ans uns vorbeiziehen lassen", befand Maus.

Schließlich wurde er gegenüber den Unternehmerinnen noch deutlicher: "Wenn Sie so weitermachen, haben sie als Netzwerk keine Chance", befand er, "sie müssen sich zu einer Marke machen, ein gemeinsames Netzwerk gründen und der Öffentlichkeit ihren Nutzen erklären."

Damit spielte er auch darauf an, dass mit "Wings" und "Vielseitig" gleich zwei Netzwerke für Unternehmerinnen in Wermelskirchen aktiv sind. "Schließen sie sich zusammen!", appellierte Maus. Es sei wichtig, dass Wermelskirchen als Wirtschaftsstandort gestärkt werde, dass die Rahmenbedingungen geschaffen würden, um es mit großen Städten aufnehmen zu können. "Werden Sie beispielhaft", ermutigte er, "zeigen Sie als Frauen richtig Power." THERESA DEMSKI

(resa)
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