Das Heilpädagogische Zentrum (HPZ) Burscheid des LVR nimmt in diesem Sommer an den "Thementagen Heimat" des LVR-HPH-Netzes Ost teil, das Menschen mit einer geistigen Behinderung durch Wohn-, Beschäftigungs- und Assistenzangebote unterstützt. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. "Unsere Kunden aus Wermelskirchen und Burscheid beteiligen sich mit der Reihe ,Tischgespräch Heimat' und einer künstlerischen Umsetzung des Themas an den Aktionstagen", teilt Teamleiter Rainer Rave mit. Mit den Tischgesprächen werde das HPZ in den nächsten Wochen bei verschiedenen Menschen im Bergischen zu Gast sein. Rave: "Vor Ort werden wir im persönlichen Gespräch versuchen, uns dem nicht immer einfachen Thema 'Heimat' anzunähern und dabei mehr von uns und anderen zu erfahren." Start der Aktionstage war in Wermelskirchen: Mit einem offenen Lächeln und leichtem Nieselregen wurde die Gruppe von Angelika Horche an der Berufsschulstraße begrüßt. Am überdachten Kaffeetisch erfuhren die Teilnehmer, dass der blühende Sommergarten hinter dem Haus früher mal ein reiner Nutzgarten war und für die Versorgung der ganzen Familie benötigt wurde. In den 50er Jahren ersetzte noch eine Zinkbadewanne das ganze Badezimmer. Diese Badewanne hat mittlerweile ausgedient - Erfrischung findet Angelika Horche ab und an in den Buchten von Bali, das seit den 70er Jahren zu ihrem zweiten Zuhause geworden ist. Die "Herzensangelegenheit Heimat" muss natürlich nicht immer einen exotischen Touch haben.

Im persönlichen Gespräch wurde schnell klar, dass eine gemütliche Wohnung, Freunde, die Arbeitsstelle, aber auch die Erinnerung an Geburtsorte und bereits verstorbene Familienangehörige zu dem Gefühl beitragen können, angekommen zu sein. Gegen Ende der Tischrunde kam nicht nur die Sonne raus, sondern es gab für jede Teilnehmerin ein kleines Souvenir aus Bali.