Leben & Lernen "Funkeln im Dunkeln", um Kinder besser zu sehen

Wermelskirchen · Der Taschenlampenstrahl leuchtet in der Dunkel-Disco. Hier und da huschen ein paar Schatten vorüber. Erkannt werden die Kinder nicht. Dann ist kurz Pause. Licht geht an. "Was habt ihr gesehen?", fragt Karoline Strauch-Schmitz. Fast nichts, denn viele Kita-Kinder haben dunkle Pullover an. Dann dürfen sich die Jungen und Mädchen aus der Kiste reflektierende Gegenstände aussuchen und anziehen oder umhängen. Blinkies, Westen, Bänder. Dann wird's noch einmal dunkel, die Taschenlampen gehen an. Und plötzlich reflektiert dort etwas. Sehr heftig. Die Reaktion mancher künftigen I-Dötze: "Jetzt sieht man mich. Auch die Autofahrer."

 Ben (6) und Emmi (5) in Aktion: Mit ihren Leuchtwesten sollten sie auf dem Weg zum Kindergarten nicht mehr zu übersehen sein. Zumal es gerade im Bereich Danziger Straße keinen festen Bürgersteig gibt.

Ben (6) und Emmi (5) in Aktion: Mit ihren Leuchtwesten sollten sie auf dem Weg zum Kindergarten nicht mehr zu übersehen sein. Zumal es gerade im Bereich Danziger Straße keinen festen Bürgersteig gibt.

Foto: Jürgen MOll

Der Taschenlampenstrahl leuchtet in der Dunkel-Disco. Hier und da huschen ein paar Schatten vorüber. Erkannt werden die Kinder nicht. Dann ist kurz Pause. Licht geht an. "Was habt ihr gesehen?", fragt Karoline Strauch-Schmitz. Fast nichts, denn viele Kita-Kinder haben dunkle Pullover an. Dann dürfen sich die Jungen und Mädchen aus der Kiste reflektierende Gegenstände aussuchen und anziehen oder umhängen. Blinkies, Westen, Bänder. Dann wird's noch einmal dunkel, die Taschenlampen gehen an. Und plötzlich reflektiert dort etwas. Sehr heftig. Die Reaktion mancher künftigen I-Dötze: "Jetzt sieht man mich. Auch die Autofahrer."

"Funkeln im Dunkeln" hieß es gestern in der städtischen Kita Danziger Straße. In Zusammenarbeit von Verkehrswacht Rhein-Berg, der Stadt und dem Zukunftsnetz Mobilität wird auf die Notwendigkeit von Reflektoren für Fußgänger, also die Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit, aufmerksam gemacht. Die Geschäftsführerin des Vereins Verkehrswacht, Strauch-Schmitz, hat in diesem Jahr alle 16 Kindergärten in Wermelskirchen angeschrieben - vier verzichten auf dieses sinnvolle Angebot.

Kita-Leiterin Anke Krebs ist begeistert von dem Angebot. "Das passt gut in unsere Verkehrserziehung für unseren ,Schultütenclub', also die künftigen Schulanfänger. Die Polizei war bereits da und hat mit den Kindern über das Verhalten im Straßenverkehr gesprochen. Am Donnerstag sind Eltern eingeladen - schließlich haben sie eine Vorbildfunktion." Dort erhalten sie Tipps zum Verhalten der Kinder.

Strauch-Schmitz bietet diese Aktion seit drei Jahren an. Sie ist "KiS"-Moderatorin der Deutschen Verkehrwacht - KiS heißt: Kinder im Straßenverkehr. Das Zukunftsnetzwerk Mobilität unterstützt Aktionen wie "Funkeln im Dunkeln", Trassenfest oder "Junge Fahrer in Aktion" als Verkehrsprojekte. 2017 liegt der Schwerpunkt bei Kindern; 220 Aktionen hat Strauch-Schmitz mit ihren ehrenamtlichen Helfern jährlich zu betreuen. Und es werden immer mehr. "Ich habe nur wenige ehrenamtliche Helfer. Wenn wir nicht mehr Unterstützer finden, müssten wir das Programm reduzieren." Die Kita-Kinder gestern sind begeistert. Und für jedes Kind gibt es einen reflektierenden Aufbügler. UDO TEIFEL

(RP)
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