Blickpunkt Wirtschaft Erstes E-Bike der Post in Wermelskirchen im Einsatz

Wermelskirchen · Seit Anfang Oktober ist das erste Elektro-Bike in Wermelskirchen im Einsatz. Zunächst werden alle Sendungen im Zustellstützpunkt an der Telegrafenstraße sortiert. Die Briefe landen in handlichen gelben Transportkisten. Vier Kisten passen exakt in die beiden Boxen, die an dem Elektro-Bike befestigt sind. Postzustellerin Janine Kraus packt zwei nach vorne und zwei nach hinten. "Das Gewicht sollte gleichmäßig verteilt werden, und das Rad hat einen tiefen Schwerpunkt", erklärt Achim Gahr, Leiter der Pressestelle der Deutschen Post AG. "Trotz hohem Gewicht soll das Fahren ja so sicher und einfach wie möglich sein."

 Postbotin Janine Kraus beim Beladen des neuen E-Bikes für die Postzusteller. Die Kästen sind wasserdicht auf dem vorderen und hinteren Gepäckträger verstaut.

Postbotin Janine Kraus beim Beladen des neuen E-Bikes für die Postzusteller. Die Kästen sind wasserdicht auf dem vorderen und hinteren Gepäckträger verstaut.

Foto: Peter Meuter

Seit Anfang Oktober ist das erste Elektro-Bike in Wermelskirchen im Einsatz. Zunächst werden alle Sendungen im Zustellstützpunkt an der Telegrafenstraße sortiert. Die Briefe landen in handlichen gelben Transportkisten. Vier Kisten passen exakt in die beiden Boxen, die an dem Elektro-Bike befestigt sind. Postzustellerin Janine Kraus packt zwei nach vorne und zwei nach hinten. "Das Gewicht sollte gleichmäßig verteilt werden, und das Rad hat einen tiefen Schwerpunkt", erklärt Achim Gahr, Leiter der Pressestelle der Deutschen Post AG. "Trotz hohem Gewicht soll das Fahren ja so sicher und einfach wie möglich sein."

Das Rad hat ein Leergewicht von 57 Kilogramm und ein zulässiges Gesamtgewicht von 220 Kilogramm. Der Hinterradnabenmotor unterstützt den Fahrer. Das Transportrad ist auf Belastung ausgelegt, nicht auf große Reichweite. Für 35 Kilometer soll der Akku halten. Aufgeladen wird an einer normalen Steckdose, der Vorgang dauert acht Stunden.

"Ich weiß gar nicht, wie viele Kilometer ich täglich fahre, aber der Akku reicht aus", berichtet Janine Kraus von ihren ersten Erfahrungen. Sie ist täglich im Bereich Thomas-Mann-Straße, Ginsterbusch, Belten und bis nach Kenkhausen unterwegs. Ein einfacher Fußtritt reicht und schon klappt sich ein Hilfsrahmen mit zwei Stützrädern aus. Damit steht das Rad sicher, die Verteilung auf den letzten Metern erfolgt durch die Zusteller. "Daran wird sich trotz aller Technik auch nicht ändern", ist Pressesprecher Gahr sicher. Nachdem die Deutsche Post AG keine passenden Fahrzeuge am Markt gefunden hatte, gründete sie die "StreetScooter GmbH", die Elektroautos, die "StreetScooter Work", herstellt. 3000 dieser Kastenwagen sind mittlerweile unterwegs, und mit 10.500 Pedelecs betreibt die Deutsche Post die größte E-Bike-Flotte in Deutschland.

Eine weitere Variante sind die "StreetScooter E-Trikes", dreirädrige Fahrräder mit einer höheren Nutzlast und mit zwei Elektromotoren. Geplant ist, mittelfristig die gesamte Zustellflotte auf E-Antrieb umzustellen.

Das Umweltprogramm "GoGreen" hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 alle Logistik bezogenen Emissionen auf null zu reduzieren. "Von allen Jobs ist der Zustelldienst sicher der härteste", sagt Gahr. "Bei Wind und Wetter immer auf der Straße, und die Mengen nehmen immer mehr zu". Das ist gut zu erkennen im Verteilzentrum. Dort gibt es Riesenkartons mit TV-Geräten und Unmengen an Textilien und Schuhen.

"Selbst Brennholz oder komplette Badezimmer müssen geliefert werden", sagt Pressesprecher Gahr. Die neuen Elektrofahrzeuge sind eigens für die Zustellung konzipiert worden, und die Mitarbeiter wurden bei den Vorgaben für das neue Fahrrad eingebunden.

"Neben dem Umweltaspekt sind diese Fahrzeuge sicher eine gute Hilfe und Entlastung für die Zusteller", sagt Gahr.

WALTER SCHUBERT

(wsb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort