Vereinsticker Beim Osterfeuer den "bösen Aschengeist" vertreiben

Wermelskirchen · Richtiges Glück hatte der Sportverein Tura Pohlhausen bei seinem Osterfeuer am Samstag. Tagsüber Regen und abends noch heftiger Wind - da stand das Feuer auf der Kippe. "Sicherheit geht ja vor", sagte Walter Böse, stellvertretender Geschäftsführer im Vorstand. Doch es ging alles reibungslos und ohne Probleme über die Bühne. Bereits das erste Anzünden funktionierte bestens, die Wärme des Feuers war natürlich auch ein schöner Nebeneffekt an diesem kühlen Tag.

 Tura-Vorstandsmitglied Walter Böse und Yannick von Polheim (19), der sich am Samstag um das Osterfeuer kümmerte. Der 19-jährige Remscheider engagiert sich als Jugendtrainer in Pohlhausen.

Tura-Vorstandsmitglied Walter Böse und Yannick von Polheim (19), der sich am Samstag um das Osterfeuer kümmerte. Der 19-jährige Remscheider engagiert sich als Jugendtrainer in Pohlhausen.

Foto: J. Moll

Richtiges Glück hatte der Sportverein Tura Pohlhausen bei seinem Osterfeuer am Samstag. Tagsüber Regen und abends noch heftiger Wind - da stand das Feuer auf der Kippe. "Sicherheit geht ja vor", sagte Walter Böse, stellvertretender Geschäftsführer im Vorstand. Doch es ging alles reibungslos und ohne Probleme über die Bühne. Bereits das erste Anzünden funktionierte bestens, die Wärme des Feuers war natürlich auch ein schöner Nebeneffekt an diesem kühlen Tag.

Welche bösen Geister sollen denn vertrieben werden? Die Besucher Achim Vogel und Heidi Dörfling waren sich einig: "Hier gibt es keine bösen Geister. Pohlhausen ist schön". Einen Geist hatte Walter Böse aber dochausgemacht. "Wir wollen den bösen Geist der Asche vertreiben", sagte er. Damit sprach er ein Thema an, über das die Gäste am meisten diskutierten. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung wurde beschlossen, einen Finanzierungsplan zu erarbeiten für einen "Grünen Aschenplatz". Es ist eine kostengünstigere Alternative zu einem neuen Kunstrasenplatz. Dabei wird der bestehende Aschenplatz in einen Rasenplatz umgewandelt. "Wir haben uns in Bechen und Hämmern informiert und uns solche Plätze angesehen", sagte Böse. Er ist überzeugt, dass diese Version eine tolle Lösung für Pohlhausen wäre. Er berichtete, dass Tura viele Spieler an andere Vereine verloren habe, nur weil es dort einen Rasenplatz gebe. "Das liegt teilweise auch an übervorsichtigen Eltern. Da darf ja an die Kinder nichts dran kommen", sagte Böse, der im Verein auch speziell für die Jugendarbeit zuständig ist. Dass es manchmal auch andersherum geht, wurde beim Osterfeuer deutlich: Yannick von Polheim (19) spielte früher in der Tura-Jugend und engagiert sich jetzt als Jugendtrainer - obwohl er in Remscheid wohnt. Er kümmerte sich um das Osterfeuer.

Auch aus finanzieller Sicht hat die "Grüne Asche" laut Böse durchaus Vorteile. "Für einen Rasenplatz sind 600.000 bis 700.000 Euro anzusetzen. Für unsere Version sind es 80.000 bis 100.000 Euro", betonte er. Jugendleiter Bernd Stahlberg kann die aktuelle Idee, einen Kunstrasenplatz im Eifgenstadion zu errichten, nicht verstehen. "Jahrelang hieß es doch immer, dieser Standort sei nicht geeignet. Jetzt, durch die Hallenbad-Neubau-Diskussion, gilt das plötzlich nicht mehr", kritisierte er.

Das Osterfeuer mit Bier und leckeren Grillwürstchen war auch diesmal wieder ein schöner Treffpunkt. "Werbung für ein nettes Miteinander im Verein und mit den Anwohnern und Nachbarn", sagte Böse dazu. Die Kinder tobten herum, die Erwachsenen gönnten sich ein Bier und diskutierten eifrig, nicht nur über Sport, sondern auch über Politik. Die geplante Unterbringung von Flüchtlingen in Pohlhausen war Thema, ebenso die Wahlen in diesem Jahr. Heike Lehmann, Mitglied im CDU-Stadtverband, war sich ganz sicher: "Mit Pohlhausen habe ich den schönsten Wahlkreis."

WALTER SCHUBERT

(wsb)
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