Vernissage Ausstellung zeigt die Faszination von Schiefer

Wermelskirchen · Künstler Wolfgang Heyder eröffnete gestern Nachmittag seine erste Ausstellung in Wermelskirchen. Unter dem Titel "Die Ahnen" präsentiert der 63-Jährige in der Galerie Markt 9 des Kunstvereins Werke aus Schieferplatten, ein Material, das ihn bereits früh begeisterte.

Künstler Wolfgang Heyder eröffnete gestern Nachmittag seine erste Ausstellung in Wermelskirchen. Unter dem Titel "Die Ahnen" präsentiert der 63-Jährige in der Galerie Markt 9 des Kunstvereins Werke aus Schieferplatten, ein Material, das ihn bereits früh begeisterte.

An seine Großeltern väterlicherseits hegt Heyder noch sehr herzliche Erinnerungen. Vor allem seinem Großvater, einem Wermelskirchener Dachdeckermeister mit eigener Werkstatt an der Jahnstraße, sei es zu verdanken, dass Heyder heute Kunst aus Schieferplatten kreiert. Ihnen widmete der studierte Künstler aus Ratingen, der seit 1979 in Berlin lebt, deshalb auch seine erste Ausstellung in der Heimat seiner Vorfahren. Heyders Kunstwerke sind aufgrund ihrer Eigenartigkeit bemerkenswert. Die mit weißen Pigmenten hervorgehobenen, fossil-ähnlichen Strukturen regen zum Fantasieren an. "Wie jemand, der in den Wolken Figuren entdeckt", beschreibt Heyder selbst. In seiner Kindheit verbrachte der Sohn eines Architekten viele Sommertage bei den Großeltern in Wermelskirchen genau damit - doch statt in den Himmel zu schauen, erkannte er Figuren im Schiefer: "Ich erinnere mich noch gut, dass mein Großvater mich als Vierjähriger mit in seine Werkstatt nahm. Dort im Hof lagen überall diese Schieferplatten herum - ich fand schon damals die Strukturen auf den Platten sehr spannend." In ihnen entdeckte er Spuren vergangener Zeiten, wie ein Archäologe oder Tiefseetaucher. Aus dieser kindlichen Faszination ist Jahrzehnte später eine tolle Ausstellung geworden, in der Heyder genau diese Spuren im Schiefer mit weißen, im blauen UV-Licht reflektierenden Pigmenten sichtbar macht.

"Ich komme mir vor wie jemand, der Eulen nach Athen bringt", sagte Heyder gestern während der Vernissage und fügte hinzu: "Ich bringe Schiefer zurück ins Bergische." Doch das, was Heyder heute im Naturschiefer sichtbar macht, ist längst aus dem Stadtbild wieder erloschen, sagte er: "Die meisten Häuser hier sind nicht mehr aus Naturschiefer, und nur er weist diese großartigen und faszinierenden Strukturen auf." Noch bis zum 21. Mai ist die Ausstellung (mittwochs und sonntags, jeweils 15 bis 17 Uhr) in der Galerie zu sehen. Auch eine passende Lesung mit Gedichten will er anbieten. Der Termin werde noch bekanntgegeben.

CRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

(sebu)
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