Wermelskirchen Stadt bewirbt sich mit "Katt-Quartier"

Wermelskirchen · Die Stadt wird rechtzeitig bis zum Ende der Bewerbungsfrist am Freitag ihre Pläne für das Integrationsprojekt "Katt-Quartier" beim Land NRW einreichen, um die Chance zu haben, Fördermittel von drei Millionen Euro für die Umsetzung zu erhalten. Die Politiker fassten im Haupt- und Finanzausschuss einstimmig einen entsprechenden Eilbeschluss - lediglich Jürgen Manderla (FDP) enthielt sich.

Wermelskirchen bewirbt sich mit dem "Katt-Quartier" an dem Sonderprogramm "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen". Ob der Antrag bewilligt wird, bleibt abzuwarten. An der Jörgensgasse könnten eine neue Turnhalle, Kita, Quartierszentrum und Sozialwohnungen gebaut werden. Die Gesamtkosten beziffert die Verwaltung mit 4,3 Millionen Euro, der städtische Eigenanteil liegt bei 30 Prozent (1,3 Millionen Euro).

Manderla wollte von der Verwaltung wissen, wo genau sie die 1,3 Millionen Euro Eigenanteil im Haushalt hernehmen möchte und wie die pädagogischen Fachkräfte ("Quartiersmanager") dauerhaft bezahlt werden sollen. Laut Kämmerer Bernd Hibst haben die jetzigen Objekte auf dem Grundstück an der Jörgensgasse einen Sanierungsbedarf von knapp 1,35 Millionen Euro (Kita: 250.000 Euro, Turnhalle: 540.000 Euro, "Palette": 560.000 Euro). Dies entspreche in etwa dem Eigenanteil des Projekts.

Zudem sei geplant, einen Teil der Fläche zu veräußern. Dort sollen dann über einen Investor Sozialwohnungen errichtet werden. Und der Kämmerer machte deutlich, dass Maßnahmen, die zur Unterbringung von Flüchtlingen umgesetzt werden (auch im "Katt-Quartier" sollen künftig u.a. Flüchtlinge leben), im Haushaltssicherungskonzept (HSK) außen vor bleiben. Bürgermeister Rainer Bleek ergänzte, dass Stellen für "Quartiersmanager" zunächst einmal befristet seien. Er appellierte, die Chance auf Fördermittel in Anspruch zu nehmen. "Es gibt viele Bewerber. Sollten wir die Zusage erhalten, wird das Projekt natürlich noch einmal in den politischen Gremien diskutiert", versicherte Bleek.

Es gehe beim "Katt-Quartier" nicht nur um die innenstadtnahe Unterbringung von Flüchtlingen, sondern um Integration und das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum. Für Stefan Janosi (Grüne) wäre das "Katt-Quartier" ein Leuchtturmprojekt. "Wir sollten uns diese einmalige Chance nicht entgehen lassen", sagte er.

(ser)
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