Wermelskirchen Sperrung sorgt für viel Verkehr in Dhünn

Wermelskirchen · Der Kreis saniert zurzeit die Fahrbahn der K 14 zwischen Sonne und Dhünn. Der Durchgangsverkehr wird daher durchs Dorf geleitet. Eine spontane Verkehrszählung ergibt 155 Autos - in zehn Minuten.

 Auf der Hauptstraße in Dhünn ist das Verkehrsaufkommen wegen der Umleitung zurzeit enorm.

Auf der Hauptstraße in Dhünn ist das Verkehrsaufkommen wegen der Umleitung zurzeit enorm.

Foto: Hertgen

Die Kreisstraße 14 zwischen Sonne und Dhünn ist zurzeit gesperrt. Der Grund: Die Fahrbahndecke der Straße wurde in den vergangenen Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen, der Kreis sieht sich gezwungen, die Straße zu sanieren. Während der Bauarbeiten muss die Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Etwa 3000 Autos fahren täglich über die K 14, sie müssen nun umgeleitet werden. Wer aus Dabringhausen oder Wermelskirchen kommt, fährt über die L 101 bis Habenichts und dann über die L 409, entsprechende Hinweisschilder wurden aufgestellt.

Die Fahrbahn der K 14 ist mittlerweile fast komplett abgefräst worden, die Bauarbeiter beschäftigen sich zurzeit mit den Gullis und den Bordsteinen. "Alles gut", sagt ein freundlicher Baggerfahrer. heute sowie am morgigen Mittwoch soll asphaltiert werden. Zunächst die eine, dann die andere Seite. "Ende der Woche sind wir fertig", sagt der Bauarbeiter. Bis dahin muss Dhünn noch durchhalten, denn die Umleitungsstrecke führt durch das Dorf. Ein Blick auf die Karte zeigt: Es gibt keine andere Umfahrungsmöglichkeit.

An diesem Nachmittag ist das Dorf wie ausgestorben, fast niemand ist unterwegs. "Keine Zeit", ruft eine Frau, die zum Briefkasten eilt und gleich wieder wegfährt. "Ich sach nix", meint ein Rentner und verschwindet schnell in seinem Haus. Die Bäume entlang der Hauptstraße wurden bis auf die Stämme zurückgeschnitten - sie verstärken diesen trostlosen Eindruck. "Ach, das kommt schon wieder", sagt Maria Thiel in der Metzgerei Sachser, "die Natur fängt ja gerade wieder an zu wachsen". Sie hat in den vergangenen Tagen beobachtet, dass der Verkehr in Dhünn schon heftig zugenommen hat. "Einige haben sogar etwas bei uns gekauft, aber die meisten sind so schnell vorbei, die sehen uns gar nicht", erzählt sie. Um kurz nach 4 Uhr setzt der Berufsverkehr ein. Und Dhünn wird durch die Umleitungsstrecke "international". Kennzeichen aus Leverkusen, Euskirchen, Gummersbach, Köln und Remscheid sind zu sehen.

Eine spontane Verkehrszählung ergibt 155 Autos, drei Motorräder und einen Roller - innerhalb von nur zehn Minuten. Ganz schön viel für eine kleine Ortschaft. Einige biegen auch in die Seitenstraßen ab, sind also Anwohner oder Besucher. Das Verkehrsaufkommen ist hoch, das wird bereits nach wenigen Minuten deutlich. Ob sich deshalb alle Bewohner von Dhünn in ihren eigenen vier Wänden versteckt haben?

Bis Ende der Woche müssen sie durchhalten, dann sollen die Bauarbeiten an der Kreisstraße 14 abgeschlossen sein, die Umleitung durchs Dorf wird wieder aufgehoben. Und dann kehrt beim Thema Straßenverkehr wieder Normalität in Dhünn ein.

(wsb)
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