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Wermelskirchen Selbstverteidigung im Ernstfall - so klappt's

Wermelskirchen · Mitarbeiter des Senioren-Parks "Carpe Diem" sind ab jetzt sicherer unterwegs. Denn am Samstag bekamen sie von zwei Experten die Grundlagen der Selbstverteidigung beigebracht.

 Selbstverteidigungskursus für Mitarbeiter von "Carpe Diem": Einrichtunsgleiter Alexander Schmitter (l.) "spielt" den Angreifer, Mitarbeiterin Nancy Heizmann setzt sich zur Wehr. Selbstverteidigungslehrer Dirk Werdelmann erläutert, was in solchen Fällen zu tun ist.

Selbstverteidigungskursus für Mitarbeiter von "Carpe Diem": Einrichtunsgleiter Alexander Schmitter (l.) "spielt" den Angreifer, Mitarbeiterin Nancy Heizmann setzt sich zur Wehr. Selbstverteidigungslehrer Dirk Werdelmann erläutert, was in solchen Fällen zu tun ist.

Foto: Michael Schütz

Alexander Schmitter, Einrichtungsleiter von "Carpe Diem", sorgt sich um seine Mitarbeiter. Die meisten kommen vor Sonnenaufgang zur Arbeit oder gehen abends im Dunkeln wieder nach Hause. Da zu den bekannten Gefahren wie Dieben oder Schlägern neuerdings Terror-Clowns hinzukommen, die Passanten mit ihren Waffen und Masken ängstigen, lernten die Mitarbeiter nun, wie sie sich im Ernstfall verteidigen können.

Am Samstag zeigten Dirk Werdelmann und Ivonne Müller von "Defence4You" aus Solingen acht Teilnehmern verschiedene Schlag- und Trettechniken und unterrichteten sie in der Theorie. Für Verteidigungshandlungen, die dasselbe Ziel haben, zum Beispiel die Abwehr eines Faustschlags, erlernten die Mitarbeiter stets nur eine Methode. "Wenn man mehrere zur Auswahl hätte, bräuchte das Gehirn im Ernstfall länger, um sich für eine Technik zu entscheiden. Wenn man nur eine kennt, nimmt man halt die", erläuterte Werdelmann. Alle Trainingsinhalte beruhten auf dem Krav Maga, einer Selbstverteidigungstechnik aus dem israelischen Militärbereich, und dem taktischen Alpha System, das die amerikanischen Navy Seals einsetzen.

Unter den wachsamen Augen des "Defence4You"-Teams übten die Mitarbeiter des Senioren-Parks anhand von Polstern den Schlag mit der offenen Hand. "Beim Faustschlag besteht nämlich die Gefahr, dass Knochen auf Knochen trifft, und das führt zu Brüchen", sagte Werdelmann.

Gemeinsam mit Ivonne Müller demonstrierte er, wie die Mitarbeiter in bestimmten Gefahrensituationen reagieren sollten - und wie nicht. "Täter beobachten ihre Opfer, versperren Fluchtwege und provozieren. Wenn man von einem Angreifer gefragt wird: 'Ey, was guckst du so?', obwohl man denjenigen gar nicht angeguckt hat, sollte man am besten mit einem coolen Spruch reagieren, um demjenigen zu signalisieren, dass man nur schwer anzugreifen ist." Wichtig ist, falls dennoch etwas passiert, entschlossenes Handeln. "Ein bisschen Abwehr gibt es nämlich genauso wenig wie ein bisschen schwanger", stellte Werdelmann klar.

Zwei Teilnehmerinnen zogen nach einer Stunde Theorie das erste positive Fazit. "Ich denke, dass ich jetzt in bestimmten Situationen weiß, was ich machen muss", sagte Nancy Heizmann. Kerstin Jäger fragte sich, ob sie im Ernstfall alle Lerninhalte wieder vergessen haben würde. "Zumindest weiß ich jetzt, dass ich bis vor dem Training alles falsch gemacht hätte." Sie und viele andere hätten einen Angreifer zum Beispiel automatisch geduzt. Warum man das nicht tun sollte, erklärte Dirk Werdelmann: "Wenn man den Gegner siezt und sagt: 'Lassen Sie mich in Ruhe!', signalisiert das Außenstehenden sofort, dass sich die Streitenden nicht kennen, und dass es sich um eine ernste Situation handelt."

Für das kommende Jahr plant Alexander Schmitter weitere Kurse mit dem "Defence4You"-Team. Für die 150 Mitarbeiter des Hauses an der Adolf-Flöring-Straße und den 80 Mitarbeitern der Einrichtung in Dabringhausen ist das Angebot freiwillig.

(rbrt)
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