Wermelskirchen "Schul-Fördermittel werden investiert"

Wermelskirchen · Die Stadt Wermelskirchen erhält Zuschüsse aus verschiedenen Fördertöpfen wie "Gute Schule". Das Geld verfalle nicht, selbst wenn es im Förderjahr nicht abgerufen werde, sagt Kämmerer Bernd Hibst.

 Drei geplante Maßnahmen, für die auch Fördermittel verwendet werden: Dachsanierung an der katholischen Grundschule, OGS-Erweiterung Schwanenschule durch Module und die OGS-Erweiterung in Hünger.

Drei geplante Maßnahmen, für die auch Fördermittel verwendet werden: Dachsanierung an der katholischen Grundschule, OGS-Erweiterung Schwanenschule durch Module und die OGS-Erweiterung in Hünger.

Foto: Teifel (2)/Stadt Wermelskirchen

In Bildung soll viel Geld fließen, versprechen die Groko-Verhandler in Berlin. Dabei sind nach Berichten des WDR im vergangenen Jahr die Mittel aus dem Schulsanierungs-Programm "Gute Schule" der nordrhein-westfälischen Landesregierung nur schleppend abgerufen worden. Im vergangenen Jahr wurden demzufolge weniger als die Hälfte der jährlich zur Verfügung gestellten 500 Millionen Euro abgerufen. Gründe seien nach Einschätzung vieler Kommunen unter anderem fehlendes Personal und ausgelastete Handwerksbetriebe. Wie sieht die Situation in Wermelskirchen aus?

Wermelskirchen: "Schul-Fördermittel werden investiert"
Foto: Teifel Udo

Offenbar nicht schlecht. Kämmerer Bernd Hibst betonte auf Nachfrage unserer Redaktion vorab, dass die für 2017 vorgesehenen Mittel nicht verfallen, sollten sie erst in den Folgejahren abgerufen werden. "Der Eindruck, der erweckt wurde, dass das Geld verfällt, ist falsch."

Wermelskirchen: "Schul-Fördermittel werden investiert"
Foto: Teifel Udo

Wermelskirchen bekommt aus dem Programm "Gute Schule 2020" in der Zeitspanne 2017 bis 2020 insgesamt rund 1,68 Millionen Euro, jährlich sind das 419.884 Euro. Nach der Haushaltsplanung werden diese Mittel zur Finanzierung des Neubaus für die Sekundarschule verwendet, sagte Hibst. Angesichts des Gesamtvolumens für dieses Projekt sei die Summe aber eher ein Tropfen auf dem heißen Stein. Allein die temporäre Unterbringung der Schüler schlage mit 4,6 Millionen Euro zu Buche.

Darüber hinaus erhalte der Rheinisch-Bergische Kreis in der gleichen Zeitspanne ebenfalls Mittel aus dem Programm "Gute Schule", die an die kreisangehörigen Kommunen weitergeleitet werden. Der auf Wermelskirchen entfallende Anteil von jährlich 143.900 Euro werde in den Jahren 2017 und 2018 für die Offene Ganztagsgrundschule (OGS) Hünger und sowie für bisher nicht eingeplante Mehrkosten bei der OGS Schwanen in Anspruch genommen.

Für die Erweiterung der Mensa an der Schwanenschule waren ursprünglich 643.000 Euro eingeplant. Nach neuesten Kostenermittlungen werden sich die Gesamtkosten auf 860.000 Euro belaufen, teilt Hibst mit. "Wir haben die Kosten anpassen müssen, weil sich der Raumbedarf erhöht hat." Die zusätzlichen Kosten in Höhe von 217.000 Euro werden eingeplant. Diese Mehrkosten werden teilweise durch Mittel aus der Erstattung vom Kreis für Gute Schule 2020 für das Jahr 2017 (10.900 Euro) und 2018 (143.900 Euro) gedeckt.

Platz für die OGS sollen die Module der Hauptschule bieten, die zum Standort der Schwanenschule versetzt werden, sobald sie freigezogen sind. Dies soll noch in diesem Jahr erfolgen. Hinzu komme ein neuer Anbau, erklärt Michaela Böllstorf, kommissarische Leiterin des Gebäudemanagements. Entstehen soll ein U-förmiges Gebäude aus den gebrauchten und zwei neuen Modulen, die eine holzverkleidete Fassade haben sollen.

Aus vielen kleinen Gewerken setzt sich die geplante Erweiterung der OGS des Grundschulstandorts Hünger zusammen, berichtet Thomas Marner, Technischer Beigeordneter. Die Pläne wurden den Elternvertretern diese Woche vorgestellt. Nun laufen die Detailplanungen.

Außerdem erhalte die Stadt noch Mittel aus dem sogenannten Kommunalinvestitionsförderungsgesetz II zur Verbesserung der Schulinfrastruktur, erklärt Kämmerer Bernd Hibst. Aus diesem Topf fließen rund 312.000 Euro in die Sanierung der Heizung und Lüftung der Schwanenschule sowie 542.000 Euro in die Dachsanierung sowie in den Ausbau des Dachgeschosses der Katholischen Grundschule. Auch bei dieser Maßnahme sind die ersten Schritte eingeleitet. Der Architekt sei beauftragt, mit den Planungen zu beginnen, so Thomas Marner. Es müsse noch ein Statiker hinzugezogen werden, weil die Dachbalken überprüft werden müssen. Zu diesem Zweck seien das Dachgeschoss freigeräumt und die Dämmung entfernt worden. Die Dachsanierung soll noch in diesem Jahr realisiert werden.

Spannend wird es jetzt für die Kommune, zu erfahren, wie viel Geld aus dem großen Fördertopf für Bildung fließen wird, auf die sich die Groko-Verhandler geeinigt haben. Denn nicht nur in Um-, Aus- und Neubauten sowie Sanierungen von Schulgebäuden muss viel investiert werden, sondern auch in die IT-Ausstattung und Digitalisierung der Schulen.

(pd)
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