Wermelskirchen Schüler sollen Museen kennenlernen

Wermelskirchen · Das städtische Gymnasium beteiligt sich am Projekt "Kultur Scouts" und war zu Gast in Marienheide.

 Museumspädagogin Birgit Ludwig-Weber erklärt den Schülern im historischen Bauernhaus in Marienheide-Dahl, wie sie mit Kienspänen ein Feuer machen können. Projekt-Koordinatorin Sandra Bauer (r.) schaute interessiert zu.

Museumspädagogin Birgit Ludwig-Weber erklärt den Schülern im historischen Bauernhaus in Marienheide-Dahl, wie sie mit Kienspänen ein Feuer machen können. Projekt-Koordinatorin Sandra Bauer (r.) schaute interessiert zu.

Foto: Gerdel

Ein Besuch im Museum zählt bei den meisten Schülern nicht gerade zur Lieblings-Freizeitbeschäftigung. Damit dies anders wird, haben der Rheinisch-Bergische-Kreis, der Kreis Mettmann und der Oberbergische Kreis sowie das Städtedreieck Remscheid-Solingen-Wuppertal das Programm "Kultur Scouts Bergisches Land" gegründet.

Jugendliche an Kunst, Kultur und Wissenschaft heranzuführen und sie dafür zu begeistern, ist das Ziel dieses Programms. In ihrer Funktion als Koordinatorin vernetzt Sandra Brauer Kultureinrichtungen und Schulen miteinander. "Wir haben das Konzept aus Ostwestfalen-Lippe übernommen, wo es seit fünf Jahren erfolgreich mit 70 Schulen funktioniert", sagt sie.

Zum Start haben sich zwölf Schulen aus dem Bergischen für das Kultur-Scouts-Programm angemeldet - darunter das Gymnasium Wermelskirchen. Die Schüler durften gestern zur Vorstellung des neuen Projekts schon einmal das historische Bauernhaus in Marienheide-Dahl besuchen.

Als Vorgeschmack auf die normalerweise zwei- bis dreistündigen Führungen und Mitmachaktionen in den einzelnen Museen und Theatern konnten sie schon einmal sehen, wie das ländliche Leben Ende des 19. Jahrhunderts ablief. Dazu gehörte ein Besuch im Nutzgarten oder der Versuch, Kienspäne anzuzünden und an ihnen eine Wetterprognose zu erstellen. Museumspädagogin Birgit Ludwig-Weber hatte Antworten auf alle Schülerfragen.

Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt ist, dass sich die Schulen verpflichten, mit den von ihnen ausgewählten Klassen pro Jahr zwei der 18 Angebote zu besuchen. Dabei bleibt ihnen die Wahl, ob die Ausflüge eher das Wissen der Schüler im Bereich Gesellschaftslehre, Geschichte oder Naturwissenschaften erweitern sollen. Wie weit die jeweiligen Museen von den Schulen entfernt sind, sollte keine Rolle spielen, denn die Verkehrsverbünde haben sich als Partner des Projekts zur Verfügung gestellt und bringen die Schüler kostenfrei zu den Ausflugszielen. "Wir sehen es als einen wichtigen Teil des Projekts, dass die Schüler öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Das Erkunden der Anreisemöglichkeiten soll zu mehr Selbstständigkeit führen", sagte Ludwig-Weber. Bei jedem Museumsbesuch stehen den Schulen qualifizierte Angebote zur Verfügung, die zum jeweiligen Lehrplan passen. So soll das im Museum Erlebte nahtlos in den Unterricht integriert werden.

Möglich wurde das Projekt durch viele Sponsoren, das Land NRW übernimmt 50 Prozent der Kosten. Da pro Schule nur eine Klasse die Museen besuchen kann, überlegen die Schulen bereits, wie das dort Gelernte an die anderen Schüler weitergegeben werden kann.

(RP)
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