Wermelskirchen Schrag-Mitarbeiter verlieren ihre Jobs

Wermelskirchen · Laut Insolvenzverwalter waren gesundheitliche Gründe von Friedel Schrag und die Konkurrenzsituation ausschlaggebend für die Schließung der Bäckerei.

 Lange Tradition - die Bäckerei Schrag gab es seit 1888.

Lange Tradition - die Bäckerei Schrag gab es seit 1888.

Foto: Radermacher

Seit 126 Jahren versorgte die Bäckerei Schrag die Menschen in Wermelskirchen mit frischen und handgemachten Backwaren. Vor knapp zwei Wochen hat Inhaber Friedel Schrag einen Schlussstrich gezogen und Insolvenzantrag gestellt. Das Geschäft an der Telegrafenstraße hat die Türen bereits geschlossen.

Und sie werden sich definitiv auch nicht wieder öffnen, stellt Insolvenzverwalter Dr. Peter Neu auf BM-Anfrage klar: "Der Betrieb wird nicht weitergehen, die Schließung der Bäckerei ist endgültig", sagt der Rechtsanwalt aus Remscheid.

Zwei Faktoren haben laut Neu dafür den Ausschlag gegeben: Hauptgrund sei der Gesundheitszustand von Inhaber Friedel Schrag. "Eine Fortführung des Geschäfts macht keinen Sinn, wenn der Bäcker aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht mehr kann", betont Neu. Friedel Schrag ist seit mehr als 50 Jahren Bäckermeister. Vor fast genau einem Jahr erhielt er als Auszeichnung dafür von der Kreishandwerkerschaft den Goldenen Meisterbrief. Der Bäcker gehört zur vierten Generation des Familienbetriebs.

Auf der anderen Seite habe, so teilte der Insolvenzverwalter mit, die Bäckerei Schrag zuletzt auch unter der enormen Konkurrenzsituation gelitten. "Das Bäckereigewerbe befindet sich in einem starken Umbruch", sagt Neu. "Es gibt einen enormen Wettbewerbsdruck durch die Discounter, die mittlerweile fast alle auch Brot backen."

Dadurch sei es heutzutage für kleinere Betriebe enorm schwierig, sich am Markt zu behaupten. Der Insolvenzverwalter bestätigt auf Nachfrage: "Auch die Eröffnung der Bäckerei Beckmann schräg gegenüber an der Telegrafenstraße hat eine Rolle gespielt."

Es sei eine traurige Situation für alle Beteiligten. "Manchmal geht es aber einfach nicht anders", sagt der Anwalt. Sechs Mitarbeiter seien von der Schließung der Bäckerei betroffen, ihnen sei bereits gekündigt worden.

(RP)
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