Wermelskirchen RVK-Idee als Modell: Fahrradbus vom Rhein bis ins Oberbergische

Wermelskirchen · Die bergischen Anstiege gehen in die (Radler)-Waden. Wer als Untrainierter einmal von Wermelskirchen bis an den Rhein und zurück geradelt ist, kann davon ein Lied singen: Auf dem Hinweg rollt es sich vorzüglich bergab, der Rückweg auf der Balkantrasse mit seinen langen Anstiegen kostet Kraft.

 Der Fahrradbus in der Aachener Eifelregion: So würde der Verkehr auch im Bergischen umgesetzt.

Der Fahrradbus in der Aachener Eifelregion: So würde der Verkehr auch im Bergischen umgesetzt.

Foto: Roland Schultheis

Das ist gut für die Kondition, doch hält auch so manchen Radler ab, die Tour bis zum Rhein oder über die Trasse Wasserquintett bis Marienheide zu fahren. Oder gar beide an einem Tag in Angriff zu nehmen. Das könnte in gar nicht mehr allzu fernen Tagen Geschichte sein: Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) denkt über einen Fahrradbus entlang der beiden Trassen nach.

Der Fahrradbus-Verkehr soll an allen Wochenenden und Feiertagen eingerichtet werden, so die Vorstellung von Udo Wasserfuhr, Prokurist in der RVK-Geschäftsführung und einer der Väter des bergischen Wanderbusses, der von Wermelskirchen bis Odenthal vom Frühjahr bis Herbst an Wochenenden fährt.

Die Idee zu einem Fahrradbus hatte Wasserfuhr schon vor drei Jahren, doch fand sich kein Partner. In Kooperation mit der Ovag ist die Einrichtung eines Fahrradbus-Verkehrs jetzt als attraktiver Projektbaustein im Rahmen des Leader-Wettbewerbes entwickelt worden. Die Kreise Rheinberg und Oberberg haben sich mit ihren nördlichen Kommunen um den Status einer Leader-Region beworben - die Entscheidung fällt am 15. Juni. Der Status einer Leader-Region sichert Zuschüsse bis 2020 - und der Fahrradbus-Verkehr würde in einer Projektphase als maßgeblicher Baustein umgesetzt werden. "Mit so einem Projekt kann sich eine gesamte Region identifizieren", sagte Wasserfuhr gestern.

Denn: Die Balkantrasse und die Radroute Wasserquintett gehören zu den sogenannten Panorama-Radwegen. In Leverkusen startend, führt die Strecke im Rheinisch-Bergischen Kreis durch Burscheid und Wermelskirchen; in Bergisch Born führt die Route über Hückeswagen, Wipperfürth bis Marienheide. An den Endpunkten besteht jeweils Anschluss an die dortigen Bahnverbindungen. Ein Fahrradbus-Verkehr würde im Zwei-Stunden-Takt pendeln; Radfahrer könnten dann zusteigen, die Räder würden auf den Anhänger verladen. Fahrradfahrer müssten somit nicht Hin- und Rückweg radeln.

Und falls der Status einer Leader-Region nicht erreicht wird? Wasserfuhr ist so begeistert von dieser Fahrradbus-Idee, dass er alles daransetzen will, um den Bus ins Rollen zu bekommen. "Wenn wir keine Fördermittel bekommen, werden wir trotzdem Gas geben. Denn das Konzept ist gut. Wie auch das vom Wanderbus. Da kann man inzwischen von einer Erfolgsgeschichte sprechen."

Unterstützt wird das Projekt auch von der Radregion Rheinland. Handlungsbevollmächtigter Markus Utzerath: "Wir sind auch gern bereit, Fördermittel für so ein Projekt in die Region zu holen."

(RP)
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