Wermelskirchen "Rubber Soul" überzeugen bei ihrem Heimspiel in der Katt

Wermelskirchen · Qualität verpflichtet - das passte am Samstagabend auf den wie immer hervorragenden Auftritt der Beatles-Coverband "Rubber Soul" aus Wermelskirchen bei ihrem Heimspiel in der Katt. Umso mehr, als dass das Quartett um Toto Löhnert vor noch mehr Zuschauern als bei den vorherigen Auftritten aufspielte: Etwa 300 Beatles-Freunde waren bei kalten Temperaturen und dem ersten Schneefall in den kleinen Saal der Kattwinkelschen Fabrik gekommen, in dem es schon nach einigen Songs muckelig warm war.

Und die Band wusste ganz genau, was sie wie zu tun hatte, um das Publikum glücklich zu machen: nämlich einfach die Songs der "Fab Four" so originalgetreu wie möglich zu spielen. Das klappte auch perfekt, mal eher gemächlich, wie im traurigen "You've Got To Hide Your Love Away", dann wieder richtig fetzig, wie beim großartigen Rock'n'Roller "Roll Over Beethoven". Wäre da ein wenig mehr Platz im Publikum gewesen, hätte bestimmt das eine oder andere Pärchen auch getanzt. So musste es beim beherzten Auf-der-Stelle-Tanz bleiben, dem auch ausgiebig gefrönt wurde.

Das Publikum war sicht- und hörbar begeistert, von dem, was die vier Herren im schwarzen Anzug und ebensolcher Krawatte zu bieten hatten. Von Trauer war auf der Bühne indessen nichts zu spüren, ganz im Gegenteil. Da wurde zwischen den Songs über den von der Seite in knallrotem Bühnenlicht und Rauch von der Nebelmaschine wahrhaft dämonisch wirkenden Bassisten Jürgen Lenkeit gefrotzelt. Oder die ständigen Gitarrenwechsel von Löhnert auf die Schippe genommen.

Dazwischen gab es die Pop-Göttergaben wie "Eight Days A Week", "Drive My Car", "I Feel Fine" - das Löhnert übrigens dem wohl jüngsten Zuschauer, seinem Sohn Robin, widmete -, dem nur zu zweit dargebotenen "Yesterday", dem einfach nur herrlichen "I Want To Hold Your Hand" - mit kultigem "Komm gib mir deine Hand"-Refrain in deutscher Sprache - oder "She Loves You" gleich im Dutzend serviert.

Interessanterweise, und das sei ausdrücklich als Kompliment verstanden, war es dem Publikum egal, ob es gerade einen absoluten Klassiker geboten bekam, der zum musikalischen Weltkulturerbe gehörte, etwa wie "A Hard Day's Night". Oder ob die Wermelskirchener Beatles einen eher unbekannten Song wie "I Don't Want To Spoil The Party" von "Beatles For Sale" spielten. Sie jubelten, klatschten und sangen bei ausnahmslos jedem Song lautstark mit. Auf der anderen Seite - so gehörte es sich schließlich auch, wenn die "Könige der Beatmusik" fast 50 Jahre nach ihrer Auflösung wiederkehren.

(wow)
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