Wermelskirchen "Heute ist unser persönlicher Feiertag"

Wermelskirchen · Das Dreigestirn hat in der kurzen Session gut 120 Auftritte absolviert. Prinz André, Bauer Peter und Jungfrau Heiko erlebten "viel Wärme und Herzlichkeit". Für sie ist klar: "Es ist schade, wenn es vorbei ist. Aber wir feiern andere Feste."

 Bauer Peter, Prinz André und Jungfrau Heiko im Konfetti- Regen.

Bauer Peter, Prinz André und Jungfrau Heiko im Konfetti- Regen.

Foto: BM-Foto Singer

Vor dem heutigen Höhepunkt der närrischen Tage sind es viele vermeintlich kleine, aber besondere Momente und Begegnungen, die die Session des Dreigestirns prägen. In den vergangenen Wochen besuchten Prinz André I., Bauer Peter I. und Jungfrau Heiko I. die verschiedensten Stationen: Sie traten vor Hunderten von Menschen in Mehrzweckhallen auf, gastierten in Gaststätten und bei privaten Feiern, sangen genauso vor Kindern in Schulen oder Kindergärten wie vor Senioren in Pflegeheimen oder Menschen mit Behinderung. Gerade die Auftritte vor Publikum, das aufgrund ihrer Lebenslage nicht zu den öffentlichen Veranstaltungen kommen kann, seien besonders, stellt Prinz André (Katzwinkel) fest: "Da kommt von den Leuten unheimlich viel Wärme und Herzlichkeit rüber." Mit Blick auf den heutigen Tag sagt der Narren-Regent: "Das wird eine Wahnsinns-Angelegenheit, das ist unser persönlicher Feiertag."

Gutes Wetter und keine Unglücke sind die größten Wünsche, die das Dreigestirn für den Rosenmontag im Dorf hat. Dann haben die närrischen Herrscher und ihr Gefolge gut 120 Auftritte in einer äußerst kurzen Session hinter sich gebracht. "Alles läuft perfekt. Für mich ist das positiver Stress, die Zeit ist wie Urlaub", beschreibt Jungfrau Heiko (Winterhagen). Bauer Peter (Rehbold) fügt an: "Wir sind dafür da, den Menschen Spaß und Freude zu bereiten." Und der Prinz ergänzt: "Wir haben viele, tolle Menschen kennengelernt."

Das Trio kannte sich zwar vorher privat, gehört aber keiner Karnevalsgruppe oder keinem -verein an, damit haben die Regenten in ihren Rollen närrisches Neuland betreten: "Keiner von uns hat jemals eine komplette Session mitgemacht." Bauer Peter lobt die Unterstützung, auf die sich das Dawerkuser Dreigestirn verlassen kann: "Was das kleine Dorf auf die Beine stellt, ist unfassbar. Das macht uns stolz." Altstadtgarde und die Tanzgruppen stünden immer bereit, freut sich Jungfrau Heiko: "Wir sind als Dreigestirn nie allein. Wenn man die Chance hat, Teil eines solchen Teams zu werden, dann muss man das machen, sonst ist man verrückt."

Um den Zeitaufwand neben Beruf und Privatleben zu bewältigen, zählen die Regenten auf ihre Frauen, die ihnen den Rücken freihalten und heute beim Zug mit auf dem Prinzenwagen stehen. So nutzt Prinz André, im bürgerlichen Leben Junker-Wirt in Dreibäumen, die Zeit derart, dass er Renovierungsarbeiten in der Gaststätte ausführen lässt.

Dass die helfenden Hände insbesondere von Adjudant Wilfried Peters und Prinzenführer Harry Tiede sowie dessen Stellvertreter Daniel Fischer nötig sind, steht für das Dreigestirn außer Fragen. Prinz André lacht: "Das ist schon amüsant. Ohne deren Mitwirken sähen wir wohl aus wie gerupfte Hühner." So tauschte auf einer Veranstaltung Jungfrau Heiko kurzerhand seine blonde Zopf-Perücke gegen einen Rasta-Kopfschmuck aus. Aus Sicht traditioneller Gepflogenheiten im Karneval noch "schlimmer": In Odenthal musste Prinz André für "kleine Jungs". Vor der Tür stellte er fest, dass die Nasszelle reichlich beengt war. Also drückte er spontan seine Mütze mit den stolzen Fasanenfedern und sein Zepter einem Fremden in die Hand. Dieser erwies sich als "treue Seele" und gab die närrischen Regentschafts-Insignien an die Altstadtgarde zurück, was bei den Dabringhausener Karnevalisten für entsprechende Aufregung sorgte. "Der sah vertrauenswürdig aus, aber ich mache das nicht mehr", schmunzelt Prinz André. Einig sind sich die drei Regenten in einem Punkt: "Das Engagement, mit dem uns viele Menschen begleiten, und die Sympathie, die uns entgegengebracht wird, sind bewegend - da kommen einem schon mal die Tränen."

(RP)
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