Wermelskirchen Rathaus-Gerüst bleibt noch Monate stehen

Wermelskirchen · Bau einer neuen Sonnenschutzanlage nicht eingeplant. Rainer Bleek: "Wir packen das jetzt an."

 Seit über zehn Jahren lebt Wermelskirchen mit dem eingerüsteten Rathaus. Wie lange noch?

Seit über zehn Jahren lebt Wermelskirchen mit dem eingerüsteten Rathaus. Wie lange noch?

Foto: Moll

So richtig glücklich scheint man im Rathaus immer noch nicht zu sein mit der Abwicklung des Fassadenbaus. Seit Mitte August, berichtete die zuständige Sachbearbeiterin Michaela Böllstorf, sei die beauftragte Fassadenfirma mit zwei Mitarbeitern kontinuierlich auf der Baustelle Rathaus. "Es fehlt aber noch ein Großteil des Materials für die besonderen Module, obwohl ständig Material angeliefert wird." Das werde benötigt, um die Ecke zu verschließen.

Die Betonsanierung, teilte sie im Bauausschuss mit, sei Ende September abgeschlossen worden. Jetzt würden vor allem die Aufmaße für die weiteren Fassadenteile aufgenommen. "Wir als Verwaltung gehen davon aus, dass jetzt weiter kontinuierlich gearbeitet wird." Dabei geht es aber nur um den ersten bis dritten Bauabschnitt - eben das Bürgerzentrum mit Rathaus. Für den vierten Bauabschnitt - ehemalige Polizeiwache - gibt es keine "Baufreiheit": Die Erneuerung der dortigen Fassade ist vorerst völlig ausgeklammert, seit dort Flüchtlinge untergebracht sind.

Ebenfalls saniert werden jetzt noch die Flachdächer. Zu einer möglichen Fertigstellung äußerte sie sich nicht - es fragte aber auch kein Politiker danach.

Im Moment sieht es danach aus, dass das Rathaus-Gerüst noch Monate stehenbleibt. Denn: Einerseits dauert die Fassadensanierung, andererseits muss wohl noch die Sonnenschutzanlage angebracht werden. Darauf stieß jetzt Thorsten Schmalt (CDU) die Stadtverwaltung. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gab es einen Hinweis dazu - öffentlich nicht. Schmalt: "Ein Sonnenschutz ist unerlässlich. Ist daran nicht gedacht worden?" Jetzt stehe das Gerüst, dann müsse man gleich die Arbeiten fortsetzen. "Wir können nicht in zwei Jahren wieder damit neu beginnen."

Die Sachbearbeiterin Michaela Böllstorf konnte Schmalt diese Frage nicht beantworten - "wir haben jedenfalls keine Planung gemacht". Schmalt forderte daraufhin sofort eine Vorlage für den Hauptausschuss, der am 9. Oktober tagt. Denn dafür müssten jetzt auch noch finanzielle Mittel eingestellt werden.

Der Bürgermeister schien etwas überrascht zu sein von seinem Fachamt. "Der Einwand von Herrn Schmalt ist berechtigt. Wir müssen das jetzt anpacken." Daraus kann jetzt geschlossen werden, dass das Bürgerzentrum weiter eingerüstet bleibt.

"Wann sei denn die Gesamtmaßnahme fertig? Und warum werde an der Polizeiwache nicht auch an der Fassade gearbeitet? Lärm müssten auch die Rathausmitarbeiter ertragen", sagte Norbert Kellner (WNKUWG). Ähnlich argumentierte Bernhard Meiski (CDU): "Auch Flüchtlingen muss das zugemutet werden, was Mitarbeiter ertragen müssen."

Rainer Bleek entgegnete, dass kein Gerüst aufgebaut werde. Das habe man so vor einem Jahr beschlossen: "Das Risiko für Kinder und Erwachsene ist zu groß." Das wolle er nicht eingehen. "Kinder könnten rausklettern, Fremde reinklettern."

(RP)
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