Wermelskirchen Radeln auf der alten Trasse

Wermelskirchen · Bahn hat einige Städte entlang der alten Trasse aufgefordert, ein Kaufangebot zu unterbreiten. Burscheid und Wermelskirchen werden dies wohl tun, damit Trasse nicht zerstückelt wird.

Eine Radtour von Wermelskirchen bis zum Rhein – nicht über die Straßen, sondern auf einem bequemen, landschaftlich reizvollen Radweg? Das könnte doch noch Wirklichkeit werden, wenn sich die Städte Remscheid, Wermelskirchen, Burscheid und Leverkusen einig sind, die Bahntrasse der ehemaligen Kursbuchstrecke 411 zu erhalten. Und: Wenn es Fördermittel gibt, um dies zu realisieren.

Fördermittel sind deshalb wichtig, weil nicht nur die Trasse von Lennep bis zum Rhein für diesen Zweck hergerichtet werden muss. Geld will auch die Deutsche Bundesbahn sehen. Sie hat inzwischen die Städte Wermelskirchen und Burscheid aufgefordert, ein Kaufangebot zu unterbreiten. Es geht um etwa 166 000 Quadratmeter in Wermelskirchen und vermutlich um eine ähnliche Fläche auch in Burscheid und Remscheid. 60 bis 70 Prozent liegen in Wermelskirchen im Landschaftsschutzgebiet; Eric Weik: „Kein Mensch weiß eigentlich, was es wert ist: einen Euro oder zehn Millionen Euro.“

Kein Stückwerk

Andererseits dürfen sich die Städte die Flächen stadtplanerisch nicht entgehen lassen, denn dann könnte die Trasse zerstückelt werden. Und da stellt sich den Städten die Frage: Haben sie das Geld? Ziehen alle Städte mit? Remscheid, Burscheid wie Leverkusen haben mit eine angespanntere Haushaltslage als Wermelskirchen. Flössen Fördermittel, müssten sie ihren Eigenanteil aufbringen. Weik: „Es muss klar sein: Alle Kommunen müssen es wollen. Stückwerk bringt nichts.“ Auch er würde einen Radweg begrüßen. Heute treffen sich in Burscheid Vertreter der Kommunen, um mit der Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft (BEG) NRW über das Thema zu sprechen. Hans Dieter Kahrl, Bürgermeister in Burscheid: „Wir wollen diese Fläche für einen Radweg sichern.“ Die Bezirksregierung habe einen Radweg „grundsätzlich als förderwürdig“ angesehen; er hofft, dass 2009 Fördermittel fließen könnten. Dass es nicht einfach sei, den Eigenanteil beizusteuern, weiß er: „Wir müssen eben Prioritäten setzen.“ Burscheid werde jedenfalls der Bahn ein Kaufangebot unterbreiten.

Enttäuschung schwingt in seiner Stimme mit, dass im Rahmen der kommenden „Regionale 2010“ das Projekt Radweg auf der 411 von der Regionale-Geschäftsführung abgelehnt wurde. „Wir sind damit sicherlich auch gescheitert, weil sich die Kommunen nicht einig waren.“

Schon Ideen

Da hatte Remscheid mit der Regional 2006 mehr Glück. Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein: „Wir hatten zwei Pläne: Hasten bis Hauptbahnhof oder Lennep bis Hückeswagen/Wermelskirchen.“ Nun gibt es die Trasse des Werkzeugs Richtung Hasten. Remscheid favorisiere für die ehemalige Strecke 411 einen Radweg bis zur Rheinschiene – „entweder bis zur Stadtgrenze nach Hückeswagen oder nach Wermelskirchen“. Sonnenschein setzt hier ebenso wie Burscheid auf Finanzierung der NRW-Initiative „Alleenradwege auf stillgelegten Bahntrassen“. Und Ideen für die Pläne gibt es.

(RP)
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