Wermelskirchen Querungshilfe scheitert an 50.000 Euro

Wermelskirchen · Fachausschuss uneins über die von der CDU beantragte Überquerungshilfe auf der Hilfringhauser Straße. Auch auf dem Brückenweg gibt es keine zweite Querungshilfe. Jetzt soll im Herbst alternativ über Zebrastreifen diskutiert werden.

 Hier wird es vorerst keine Querungshilfe geben: die Hilfringhauser Straße in Höhe der Sternstraße.

Hier wird es vorerst keine Querungshilfe geben: die Hilfringhauser Straße in Höhe der Sternstraße.

Foto: Teifel

Auf der Hilfringhauser Straße Höhe Sternstraße wird es vorerst keine Überquerungshilfe geben. Der Mehrheit im Fachausschuss waren die veranschlagten Kosten für Grunderwerb, Planung und Bau von 50.000 Euro zu hoch - schließlich hätte die Stadt dies als "freiwillige Ausgabe" selbst bezahlen müssen. Bevor jedoch der Antrag abgelehnt wurde, zog Henning Rehse (WNKUWG) die taktische Notbremse und meldete Beratungsbedarf an. So hat man Zeit gewonnen, das Thema kann im Herbst noch einmal auf die Tagesordnung kommen.

Obwohl die Hilfringhauser Straße eine vielbefahrene Landstraße ist, müsste die Stadt die Kosten zahlen. Denn: Die Fachbehörden (Polizei, Straßenbaulastträger) sehen keine Notwendigkeit - die Unfallzahlen sind in diesem Bereich unauffällig. Friedel Burghoff (Büfo) meinte gar, man könne in dem Bereich sowie nicht schneller als 40 Stundenkilometer fahren - die Straße sei zugestellt mit Autos. Er lehnte aus finanziellen Gründen die Querungshilfe an dieser Stelle ab. "Alle halten sich an die Geschwindigkeit", so sein Statement.

 Diese erste Mittelinsel auf dem Brückenweg aus Richtung Loches-Platz bleibt bestehen. Sie dient auch künftig als Schutz für Fußgänger.

Diese erste Mittelinsel auf dem Brückenweg aus Richtung Loches-Platz bleibt bestehen. Sie dient auch künftig als Schutz für Fußgänger.

Foto: Teifel

Christian Klicki (CDU) sah darin einen Widerspruch: "Die Anwohner halten eine Querungshilfe für erforderlich. Die Leute vor Ort sollten es am besten wissen." Er sehe darin eine Maßnahme zur Sicherung - und deshalb falle es ihm schwer, dies mit dem Argument "freiwillige Leistung" abzulehnen. Wie Burghoff tat sich auch Jochen Bilstein (SPD) schwer, dort eine Querungshilfe zu bauen. Hier habe die Kreispolizei als Fachbehörde Stellung bezogen. Und das sei für seine Fraktion das entscheidende Argument. Das wollte Klicki so nicht akzeptieren. "Das ist ein komisches Politikverständnis. Die Verwaltung unterstützt den Bau. Müssen wir abwarten, bis erst was passiert?" Darauf konterte Bilstein: "Das ist ein Totschlag-Argument. Die Fachbehörden haben eine Gefährdung über das normale Maß ausgeschlossen."

Henning Rehse brachte dann den Zebrastreifen ins Gespräch. "Wäre das nicht hier eine Alternative, die auch keine 50.000 Euro kostet?" Über die Anforderungen, wann ein Zebrastreifen eingerichtet werden kann, will man sich jetzt im Herbst unterhalten. Dann sollen auch Verkehrszahlen vorgelegt werden. Solange gibt der "Beratungsbedarf".

Gebaut hingegen wird eine Überquerungshilfe im Bereich des Neubaugebietes Hilfringhausen. Das ist Teil des Erschließungsvertrages. Dort wird eine Abbiegespur in das Wohngebiet auf der Landstraße 157 gebaut. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr durch den Erschließungsträger erfolgen.

Unverständnis herrschte im Ausschuss über den Grünen-Antrag, auf dem Brückenweg zwei Überquerungshilfen einzurichten. Vorsitzender Bernhard Schulte (SPD): "Höhe Brücke Wolfhagen bleibt doch eine erhalten. Wenn wir jetzt diesem Antrag folgen, verlieren wir drei Monate. Denn die Ausschreibung für die Beseitigung der Inseln steht kurz bevor." Erst Ende April sei über den Rückbau Brückenweg abgestimmt worden - wieso nun dieser Antrag?, fragte er. Antwort geben konnte ihm niemand, denn von den Antragstellern war niemand im Ausschuss anwesend.

Unklarheit herrschte selbst im Ausschuss über die Beschlusslage. Deshalb erläuterte Tiefbauamtsleiter Harald Drescher sie noch einmal. Von den sechs begrünten Mittelinseln würden drei entfernt, drei bleiben bestehen, so am Anfang und am Ende sowie die Überquerungshilfe in der Mitte. "Eine zweite Querungshilfe ist überhaupt nicht möglich, da sonst Zufahrten versperrt würden." Fußgänger wurden bereits diese Mittelinsel als Schutz nutzen. "Damit gibt es letztlich schon zwei Querungshilfen." Der Antrag der Grünen wurde damit abgelehnt.

(RP)
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