Wermelskirchen Polizei nimmt Einbrecherbande fest

Wermelskirchen · Der Polizei Köln hat drei Männer ermittelt, die für 84 Einbrüche verantwortlich sind - darunter acht Delikte im Rheinisch-Bergischen Kreis. Das Diebesgut hat einen Wert von 100.000 Euro. Ein Zeuge gab den entscheidenden Tipp.

 Ein Blick auf das Diebesgut, das einen Gesamtwert von 100.000 Euro hat. Drei Männer (43, 39 und 21 Jahre) aus dem ehemaligen Jugoslawien hatten es bei bundesweit 84 Einbrüchen gestohlen.

Ein Blick auf das Diebesgut, das einen Gesamtwert von 100.000 Euro hat. Drei Männer (43, 39 und 21 Jahre) aus dem ehemaligen Jugoslawien hatten es bei bundesweit 84 Einbrüchen gestohlen.

Foto: Bodenröder

Bargeld, Schmuck und Elektrogeräte in einem Gesamtwert von fast 100.000 Euro hat die Kölner Kriminalpolizei am Dienstagnachmittag bei der Festnahme eines Einbrechertrios in Köln-Vingst sichergestellt. Das Diebesgut stammt aus einer Serie mit bundesweit 84 Einbrüchen in Wohnungen und Häuser, darunter einer in Leverkusen und acht im Rheinisch-Bergischen Kreis. In Leverkusen hatten die Täter damals rund 25.000 Euro Bargeld erbeutet.

Die Diebstähle gehen auf das Konto von drei Männern (43, 39 und 21 Jahre) aus dem ehemaligen Jugoslawien. Während der Älteste als Kopf der Bande bereits früher polizeilich in Erscheinung getreten war, kam der Jüngste nach bisherigen Erkenntnissen offenbar extra als "Saisonarbeiter" für Einbrüche in der dunklen Jahreszeit nach Köln. "Diesen Tätern haben wir das Weihnachtsgeschäft auf jeden Fall kaputt gemacht", sagte Norbert Wagner, Leiter der Kölner Polizeidirektion Kriminalität, bei der gestrigen Präsentation der Asservate.

Die Festnahmen seien der Endpunkt polizeilicher Ermittlungen seit Oktober gewesen, die ihren Ursprung in einem Hinweis aus der Bevölkerung hatten. "Im Zusammenhang mit Einbrüchen in Bergisch Gladbach ist einem Bürger ein Ford aufgefallen. Er hat sich das Kennzeichen notiert und an uns weitergegeben", berichtete Gerd Schnell, Leiter des zuständigen Kriminalkommissariats 72.

Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Täter von Köln aus bundesweit äußerst aktiv waren, indem sie immer wieder über Terrassen und Fenster in freistehende Einfamilienhäuser und Wohnungen einstiegen. Zu ihrer Beute gehörten insgesamt rund ein Kilo Gold mit einem aktuellen Marktwert von fast 30.000 Euro, 44.000 Euro Bargeld sowie zweieinhalb Kilogramm Schmuck.

Zufrieden zeigte sich Polizeipräsident Wolfgang Albers gestern über die Entwicklung der Wohnungseinbrüche in der Domstadt insgesamt. "Köln steht in diesem Jahr im Trend deutlich besser da als andere Großstädte. Wir verzeichnen derzeit spürbar weniger Einbrüche als im vergangenen Jahr."

Allein im November habe es in Köln rund ein Drittel weniger gegeben als im Vorjahresmonat. "Vor allem ist der Anstieg in der dunklen Jahreszeit nicht so heftig ausgefallen wie früher", sagte Albers. Diese Entwicklung, das sagte der Polizeipräsident allerdings auch, zeichne sich derzeit leider nicht für Leverkusen ab. Die Stadt hat sich statistisch gesehen gegenüber dem Vorjahr bei den Einbruchszahlen nicht verbessert. Für die Polizei zählt die Bekämpfung der Wohnungs- und Hauseinbrüche indes nach wie vor zu den Top-Themen ihrer Arbeit. "Wir ziehen alle Register", sagte Norbert Wagner.

Noch im Dezember 2014 hatte er angesichts dramatisch gestiegener Einbruchszahlen in Köln und der Region die Bevölkerung um Mithilfe gebeten, weil die Polizei bei der Bekämpfung der Delikte an ihren Grenzen angekommen schien. Das Zusammenspiel zwischen Bürgern und laut Wagner "akribischer Polizeiarbeit" führte nun offenbar auch zu dem Festnahmeerfolg in Vingst.

(RP)
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