Wermelskirchen Politik entscheidet über gegenläufigen Radverkehr

Wermelskirchen · Die Verwaltung schlägt vor, den gegenläufigen Radverkehr auf der Telegrafenstraße wieder einzuführen und den Durchgangsverkehr auf den Brückenweg zu verdrängen. Die Umsetzung würde wohl erst im Sommer erfolgen. Findet sich für diese Maßnahmen eine politische Mehrheit?

Wermelskirchen: Politik entscheidet über gegenläufigen Radverkehr
Foto: Teifel (Archiv)

Eine grundlegende Entscheidung zum Radverkehr in der Innenstadt und dem Hauptproblem des Durchgangsverkehrs in der Telegrafenstraße steht bevor. Im Zuge der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans sollen die Politiker im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr am Montag entsprechende Beschlüsse fassen, etwa die Wiedereinführung des gegenläufigen Radverkehrs auf der Telegrafenstraße und das Verdrängen des Durchgangsverkehrs von der Telegrafenstraße auf den Brückenweg. Das ist zumindest der Wunsch der Verwaltung, die eine entsprechende Beschlussvorlage ausgearbeitet hat. Der Beschluss ist in zwei Teile gesplittet.

Primäres Ziel ist, den enormen Durchgangsverkehr auf der Telegrafenstraße (knapp 5000 Fahrzeuge pro Tag) einzudämmen, etwa 1600 Fahrzeuge weniger sollen durch die Straße fahren. Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt das von der Stadt beauftragte Ingenieurbüro Isaplan vor, die Einfahrt in die Telegrafenstraße baulich so zu verändern, dass den Autofahrern bereits dort deutlich gemacht wird, dass die Hauptverkehrsführung über den Brückenweg erfolgt. Auf letzterem sollen dann einige Mittelinseln und der Schutzstreifen entfernt werden.

Außerdem soll der Verkehr von der Telegrafenstraße über die Straße "An der Feuerwache" abgeleitet werden, um die Durchfahrt unattraktiv zu machen. Lediglich Busse und Radfahrer dürften dann durch den Engpass am Eiscafé zur Eich fahren. Die Kosten für diese Maßnahmen schätzt die Verwaltung auf 32.000 Euro - der Haupt- und Finanzausschuss hat im März bereits mehrheitlich beschlossen, das Geld im städtischen Haushalt bereitzustellen, falls die Umsetzung erfolgen wird.

Laut Isaplan ist die Wiedereinführung des gegenläufigen Radverkehrs auf der Telegrafenstraße möglich und sinnvoll. Wird der Durchgangsverkehr reduziert, brauche man auch keinen Schutzstreifen für Radfahrer. Eine bessere Abbiegemöglichkeit und Beschilderung für Radfahrer an der Berliner Straße (Rampe zur Trasse) sowie eine aus Sicherheitsgründen notwendige Verbreiterung des Radweges im Bereich Grünestraße/B 51 können unabhängig von den Plänen für die Telegrafenstraße erfolgen. Kosten: 18.500 Euro.

Die spannende Frage ist nun, ob sich für die Pläne der Verwaltung zum Radverkehr eine politische Mehrheit findet. Unklar ist, wie die Fraktionen den Antrag des Bürgerforums bewerten, der ebenfalls am Montag diskutiert wird. Büfo fordert, eine Entscheidung zum gegenläufigen Radverkehr so lange auszusetzen, bis der Radverkehr mit dem Gesamtverkehrsfluss für den neuen Loches-Platz abgestimmt ist.

Auch wenn es eine politische Mehrheit zum gegenläufigen Radverkehr und zur Verdrängung des Durchgangsverkehrs gibt, wird die Umsetzung wohl noch etwas auf sich warten lassen. Laut Stadtverwaltung ist sie erst für "Sommer 2016" geplant.

(ser)
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