Wermelskirchen Parkett und Tapetenreste illegal in Schutzgebiet entsorgt

Wermelskirchen · Als Friedrich Schmidt vergangene Woche zwischen den Feldern an seinem Hof in Hummelsburg vorbeifuhr, traute er seinen Augen nicht.

 Kein schöner Anblick: Wo normalerweise der Blick über grüne Wiesen und Wälder geht, war jetzt Renovierungsmüll zu sehen.

Kein schöner Anblick: Wo normalerweise der Blick über grüne Wiesen und Wälder geht, war jetzt Renovierungsmüll zu sehen.

Foto: Stricker

"Irgendjemand hat über Nacht Parkettholz und Müllsäcke mit Tapetenresten auf der Wiese abgeladen", beschreibt Schmidt das Bild, das ihn fassungslos machte. "Da fällt mir nichts mehr zu ein. Wie kann man nur Müll in einem Schutzgebiet abkippen?", fragt Schmidt. Um das herauszufinden, versprechen er und sein Nachbar, dem die Wiese gehört, 200 Euro Belohnung für sachdienliche Hinweise zum Auffinden des Umweltsünders.

Die Wiese liegt nahe der Sengbach-Talsperre und befindet sich damit im Trinkwasser-Einzugsgebiet, Schutzzone eins. Schmidt schätzt die Menge des abgeladenen Buchenholz-Parketts auf rund 50 Quadratmeter. Gestern wurde der Müll von der Stadt abgeholt. "Zahlen muss dafür der Steuerzahler, wenn sich kein Schuldiger findet", sagt Schmidt. Deshalb auch die Belohnung. "Wir wollen wissen, wer das war!" Je nach Schwere des Falls kann es für den Verursacher zu einem Strafantrag und hohen Geldbußen seitens Staatsanwaltschaft und Umweltbehörde kommen.

Besonders ärgerlich findet Schmidt den Vorfall, weil er mit illegal entsorgtem Müll schon öfter Probleme hatte. Direkt neben seinem Hof hat er nämlich auf eigene Kosten einen Aussichtspunkt mit mehreren Bänken errichtet. Diesen gibt es seit 2014. Bei gutem Wetter könne man bis nach Köln, Düsseldorf und sogar Richtung Siebengebirge und Eifel blicken. "Dort ist es wunderschön und richtig idyllisch", sagt Schmidt. Wenn da nicht der Müll wäre. "Es vergeht kein Tag, an dem ich keine Kaffeebecher, braune Fastfood-Tüten und Zigaretten aufsammele", ärgert sich Schmidt, der schon Mülleimer aufgestellt hat. "Es ist traurig, dass man etwas für die Allgemeinheit tut und manche sich so verhalten", sagt Schmidt.

Deshalb hat er sogar schon überlegt den Aussichtsplatz wieder zu schließen. "Doch es gibt auch immer wieder schöne Momente. Zum Beispiel, wenn sich ein paar ältere Damen dort zum Picknicken treffen", sagt Schmidt.

(kron)
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