Wermelskirchen Oldtimer am Markt begeistert empfangen

Wermelskirchen · Viele Oldtimer-Freunde trotzen dem Regen und kommen zum Markt, um die Teilnehmer der Rallye "Bensberg Classics" zu bestaunen. Sogar der Rekordsieger der "24 Stunden von Le Mans" fährt dort mit - und freut sich über leckere Pralinen.

 Thomas Wild überreichte jedem Starter der Oldtimer-Rallye am Markt ein kleines Sortiment an süßen Leckereien. Am Straßenrand fanden sich viele Oldtimer-Fans ein, um die tollen Fahrzeuge zu sehen.

Thomas Wild überreichte jedem Starter der Oldtimer-Rallye am Markt ein kleines Sortiment an süßen Leckereien. Am Straßenrand fanden sich viele Oldtimer-Fans ein, um die tollen Fahrzeuge zu sehen.

Foto: Michael Schütz

Das wechselhafte April-Wetter im Bergischen Sommer hatte auch Einfluss auf die Oldtimer-Rallye "Bensberg-Classics", die am Samstag Halt in Wermelskirchen machte. "Einige der heute Morgen in Bensberg gestarteten Fahrzeuge haben die Tour abgebrochen", sagte Bernd Hammer vom Organisationsteam. "Es gibt ja Oldtimer, die gar kein Verdeck haben. Da wäre es schon schade, wenn es dort so richtig reinregnet." Immerhin blieben mehr als 80 Fahrzeuge übrig, die ab 15 Uhr den Kontrollpunkt am Markt in Wermelskirchen ansteuerten.

Trotz einiger heftiger Regenschauer gleich zu Beginn fanden sich viele Besucher ein. "Alles gut, alles im Griff", sagte Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann. Seine Mitarbeiter waren an verschiedenen Kreuzungen postiert und regelten den Verkehr. Als erstes Fahrzeug erreichte Organisationsleiter Jörg Ramme mit der "Startnummer Null" den Markt. Sein Triumph TR4 war das Vorausfahrzeug für die Rallye. Zeitlich immer ein wenig versetzt fuhren die historischen Autos die Kölner Straße hinunter, um sich am Markt ihren Kontrollstempel abzuholen. Moderator Bernd Hammer konnte zu jedem Fahrzeug eine Geschichte erzählen. "DKW F91, Baujahr 1954, Typ Monte Carlo. Es folgt ein Bentley aus Belgien, 90 Jahre alt", rief er ins Mikrofon.

Wer hätte folgende Anekdote gewusst? Von dem englischen Coupé Jenssen FF, Baujahr 1966, wurden nur 320 Stück gebaut. "Es war das erste Fahrzeug mit ABS (Anti-Blockier-System) und Allradantrieb - 14 Jahre bevor Audi damit berühmt wurde", erklärte Hammer. Eine "Ente" (Citroën 2CV) erhielt beim Vorbeifahren von den Zuschauern einen Sonderapplaus. Der Fahrer staunte und freute sich - er fuhr rein zufällig am Markt vorbei und gehörte gar nicht zur Rallye.

Reichlich Beifall gab es auch für Tom Kristensen in einem alten DKW. Der dänische Rennfahrer gilt mit neun Gesamtsiegen in Le Mans als erfolgreichster Pilot bei diesem 24-Stunden-Rennen. Er freute sich über den herzlichen Empfang in Wermelskirchen und über die feinen Pralinen von Café Wild. An alle Rallye-Teilnehmer überreichte Thomas Wild seine süßen Spezialitäten.

Porsche, Lancia, MG, Mercedes, Opel, Rolls Royce, Jaguar, Renault Alpine, Ferrari und ganz seltene Facel Vegas fuhren mit und mischten sich im Straßenverkehr mit den modernen Fahrzeugen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Golf oder ein Ford Focus mal ein Oldtimer wird", sagte Stefan Janosi, Fahrer eines Triumph TR 6. Axel Eversberg schwärmte von seinen Alfa Romeos, die er früher mal gefahren hat. "Ich würde mir nie einen neuen kaufen, weil die nicht mehr schön sind."

Die Fahrer winkten und hupten zum Abschied - und schon kamen die nächsten tollen Exemplare an. "Welch ein schöner Tag", sagte ein Zuschauer. "Zuerst diese wunderbare Oldtimer-Veranstaltung und heute Abend noch das Deutschland-Spiel. Wenn das klappt, war es ein herrliches Wochenende." Und es wurde bekanntlich zu einem herrlichen Wochenende.

(wsb)
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