Wermelskirchen Oberberg wird Träger des neuen Kollegs

Wermelskirchen · Der Rheinisch-Bergische Kreis delegiert seine Trägerschaft an Gummersbach. Die Kosten für das Berufskolleg trägt der Oberberg. Die Kostenverteilung erfolgt nach den Wohnsitzen der Schüler. Wermelskirchen vermietet sein Gebäude.

 Das Berufskolleg Bergisch Land in Wermelskirchen wird ab Februar 2017 Teilstandort. 1000 Schüler besuchen diesen Schulstandort an der Kattwinkelstraße.

Das Berufskolleg Bergisch Land in Wermelskirchen wird ab Februar 2017 Teilstandort. 1000 Schüler besuchen diesen Schulstandort an der Kattwinkelstraße.

Foto: Moll

Die beiden Kreise scheinen sich einig mit dem Zweckverband des Berufskollegs Wermelskirchen über die Modalitäten und Finanzierung geworden zu sein, nun müssen nur noch die örtlichen Gremien der Städte Wermelskirchen, Radevormwald und Hückeswagen der Auflösung des Zweckverbandes und damit der geplanten Fusion der Berufskollegs Wipperfürth und Wermelskirchen zustimmen und die Kreistage von Oberberg und Rhein-Berg den offiziellen Beschluss fassen. Der Namensvorschlag für die neue Schule mit den gesicherten Standorten in Wipperfürth und Wermelskirchen lautet: Bergisches Berufskolleg Wipperfürth und Wermelskirchen.

Gesetzlich ist festgelegt, dass ein bestehender Zweckverband nicht zusätzlich die Trägerschaft einer neuen Schule übernehmen oder mit einem anderen Kreis eine gemeinsame Trägerschaft eingehen kann. Deshalb muss sich der Zweckverband auflösen. Der Rheinisch-Bergische Kreis wird dann Partner für eine Schulträgerschaft mit dem Oberbergischen Kreis; Rhein-Berg delegiert seine Trägerschaft an Oberberg. Damit ist der Oberbergische Kreis verantwortlich für die Organisation und Verwaltung der Schule. Bei wesentlichen strategischen Entscheidungen bleibt der Rheinisch-Bergische Kreis weiter eingebunden, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Die Städte sind damit raus - sie können nur noch über ihre Kreistagsabgeordneten geringen Einfluss nehmen. Wipperfürth wird Hauptstandort der Schule, Wermelskirchen fungiert als Teilstandort.

Als Träger der beiden Standorte übernimmt der Oberbergische Kreis zunächst auch die Kosten für das neue Bergische Berufskolleg. Wermelskirchen, immerhin Besitzer der Immobilie an der Kattwinkelstraße, wird die Gebäude an den Kreis vermieten. Der städtische Kämmerer dürfte sich über diese zusätzlichen Einnahmen freuen.

Die Kostenverteilung zwischen den beiden Kreisen erfolgt nach einem Kostenschlüssel - und zwar in Abhängigkeit davon, wie viele Schüler mit Wohnsitz in den beiden Kreisen das Berufskolleg besuchen. In den letzten Jahren kamen rund 25 Prozent der Schüler an beiden Standorten aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, etwa 75 Prozent aus dem Oberbergischen Kreis.

Das neue "Bergische Berufskolleg" wird insgesamt 2600 Schüler haben - rund 995 gehen in Wermelskirchen zur Schule, 1620 in Wipperfürth. Rund 14 Prozent der Schüler des noch bestehenden Berufskollegs Bergisches Land kommen aus Hückeswagen, 25 Prozent aus Radevormwald und knapp zwei Drittel aus Wermelskirchen.

Die Entscheidung zur Fusion zum zweiten Halbjahr des Schuljahres 2016/2017, also zum 1. Februar 2017, ist den rückläufigen Schülerzahlen an den Berufskollegs geschuldet. Mit der Fusion sollen die Schulstandorte für die Zukunft gut aufgestellt sein, heißt aus aus den beiden Kreisverwaltungen. Nach den Gutachten zur Schulentwicklung kamen sowohl der Oberbergischen Kreis als auch die Stadt Wermelskirchen zu dem Ergebnis, dass es sinnvoll sei, die Standorte beizubehalten, aber Kooperationen zu bilden. Denn sowohl Wipperfürth als auch Wermelskirchen bieten ein hochwertiges Bildungsangebot und sind damit ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort der jeweiligen Region.

(RP)
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