Wermelskirchen Nur noch ein Interessent für Haus an der Taubengasse

Wermelskirchen · Der Bewerber hat der Stadt aber konkretes Interesse signalisiert. Letztere lässt jetzt den genauen Kaufpreis ermitteln.

Die über mehrere Jahre andauernde Diskussion über die Zukunft der städtischen Fläche an der Taubengasse, auf dem das zuletzt als Obdachlosenunterkunft genutzte Haus steht, könnte bald der Vergangenheit angehören. Wie Bürgermeister Rainer Bleek auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, gibt es aktuell zwar nur noch einen Interessenten, der das städtische Grundstück gerne kaufen möchte. Es handelt sich dabei aber um ein konkretes Kaufinteresse, die Stadtverwaltung wird nun eine gutachterliche Stellungnahme ("Verkehrswertgutachten") einholen, um den genauen Kaufpreis für das Grundstück zu bestimmen. Rainer Bleek hofft, dass dieses Gutachten innerhalb der nächsten drei Wochen vorliegen wird. "Dann könnte der Verkauf in Abstimmung mit den politischen Gremien womöglich zeitnah vollzogen werden", sagt der Bürgermeister.

Der Interessent habe aber keine Absicht, das Abbruchhaus auf dieser Fläche weiter zu nutzen, stellt Bleek klar. Dadurch rückt das Konzept des Wermelskircheners Matthias Pahl, der das Fachwerkhaus mit Hilfe von heimischen Investoren (überwiegend Handwerkern) an eine andere Stelle versetzen möchte ("translozieren"), wieder in den Fokus. "Wir wissen zurzeit noch nicht, ob Herr Pahl sein Interesse an einer Translozierung aufrecht erhält. Da müssen wir abwarten", teilt der Bürgermeister mit. Pahl habe das Gebäude bereits besichtigt, er müsste laut Bleek noch mal mit seinen Investoren sprechen und der Verwaltung ein Signal geben, ob dieses Konzept noch aktuell sei.

Der große Vorteil des Pahl-Konzepts: Wenn er das Ab- und wieder Aufbauen des Hauses koordiniert, wäre das Grundstück an der Taubengasse ohne Kosten für den Abriss des Hauses wieder nutzbar. Pahl hatte in Erwägung gezogen, das Gebäude an anderer Stelle womöglich als eine Art "Herberge" zu nutzen. Als Leitspruch könnte er sich "Wohnen wie 1840" vorstellen.

Die Stadt hatte zuletzt bereits nach einer passenden Fläche im Bereich der Hüpp-Anlagen gesucht, die als Standort für das nicht denkmalwürdige Haus genutzt werden könnte. Der Bürgermeister klingt zuversichtlich, dass die städtische Fläche bald verkauft werden könnte. "Vielleicht gehört dieses Thema bald endlich der Vergangenheit an", sagt Bleek.

(ser)
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