Wermelskirchen Neue Waldschule begeistert Jung und Alt

Wermelskirchen · Kinder, Lehrer und Eltern fühlen sich wohl in der neuen Waldschule. Das spürte jeder beim ersten Tag der offenen Tür.

 In der neuen Turnhalle der Waldschule lässt es sich wunderbar toben. Da macht eine Sportstunde wieder Spaß. Kletterparcours, Hängebrücke, Bolzplatz und Baumhaus gehören hier zu den Hinguckern.

In der neuen Turnhalle der Waldschule lässt es sich wunderbar toben. Da macht eine Sportstunde wieder Spaß. Kletterparcours, Hängebrücke, Bolzplatz und Baumhaus gehören hier zu den Hinguckern.

Foto: Jürgen Moll

Die Spiel- und Sportanlage neben der Waldschule ist noch in Arbeit. Doch schon gut zu erkennen ist ein Kletterparcours mit kleiner Hängebrücke und ein Bolzplatz mit zwei Toren. Der absolute Hingucker ist das Baumhaus - zurzeit noch Baustelle. Gewollt "schief und schräg", fügt es sich zwischen den Bäumen ein und wird sicher "der Treffpunkt" der Schüler werden. Aus dem Innenhof ragen große Baumstämme hervor, gestaltet und bemalt als Buntstifte. Wer es nicht weiß, könnte dieses moderne Gebäude für ein Sporthotel halten.

"Es ist ein Traum", sagt Daniel Wieneke, Vorsitzender der Schulpflegschaft. "Fast möchte man der PCB-Problematik dankbar sein. Denn ohne die Schadstoffe in der alten Schule gäbe es dieses wunderbare Gebäude ja nicht." Er schwärmt von dem modernen Konzept als Passivhaus, das ohne Heizung auskommt. Inge und Dirk Margenberg vom Schulverein sind glücklich über die Waldschule. "Wir haben eine richtige Sporthalle, einen Aufzug für behinderte Schüler, und es werden noch Rutschen aufgebaut. Der Außenbereich soll noch vor den Sommerferien fertig werden." In einer Klasse des ersten Schuljahres üben währenddessen die Kinder geometrische Formen. Eugen (6) und Khourshid (7), der erst vor drei Monaten aus Syrien kam, sitzen nebeneinander und spannen an einem Nagelbrett mit Gummibändern die Formen. Direkt neben der Klasse gibt es einen mit Glas abgetrennten Raum. "Ein Raum der Stille", erklärt Lehrerin Ulrike Breidenbach. "Dort können sich Schüler zurückziehen, die ganz in Ruhe und ungestört arbeiten wollen." Es ist das erste Mal Tag der offenen Tür, verbunden mit einem Schulfest. "Es ist wie ein Traum", sagt auch Schulleiterin Dagmar Strehlow-Toussaint. "Es ist ein völlig anderes Gefühl, wenn wir hier in diese Schule kommen. Das gilt für die Schüler und auch für die Lehrer." Sie ist überzeugt, dass sich die besondere Atmosphäre positiv auswirkt: "Weniger Streit, weniger Aggressionen und mehr miteinander."

Das ursprünglich befürchtete Verkehrschaos ist ausgeblieben. "Polizei, Ordnungsamt und Lehrer haben ja auch Monate draußen gestanden und Hinweise gegeben. Bis auf ein paar Ausnahmen funktioniert das Abholen oder Bringen der Schüler durch die Eltern heute gut", sagt Strehlow. Nach Aussage der Schulleiterin gibt es an der Waldschule keinen Lehrermangel. "Wir sind gut aufgestellt und haben bei drei Klassen auch eine Doppelbesetzung zur Inklusion und Sprachförderung." Der Anteil an ausländischen Kindern beträgt 22 Prozent.

"Phantastisch", sagen Melanie und Norbert Gnade und freuen sich, dass ihr Kind an dieser Schule starten kann. "Unser Sohn ist leider schon zu alt und nicht mehr dabei", bedauert Anke Wineke. Viele Eltern und Großeltern erinnern sich an ihre Schulzeit und sagen: "So eine Schule würde ich auch noch mal gerne besuchen."

(wsb)
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