Wermelskirchen Neue Ideen für Erhalt des historischen Hauses

Wermelskirchen · Ein neuer Verein soll sich für den Erhalt des Objekts an der Taubengasse und des allgemeinen Stadtbildes einsetzen. Gegründet ist er noch nicht. Außerdem gibt es eine Idee für ein Versetzen des Hauses in der Stadt.

Die Zukunft der ehemaligen Obdachlosenunterkunft an der Ecke Taubengasse/Berliner Straße und auch die künftige Nutzung des städtischen Grundstücks ist weiterhin ungeklärt. Während die WNKUWG in einem Antrag an den Bürgermeister fordert, 25.000 Euro in den Haushalt 2016 für den Abriss des Gebäudes und die Herrichtung des Grundstücks als Parkfläche bereitzustellen, kristallisieren sich neue Ideen für den Erhalt des historischen Gebäudes heraus.

Wie der Bergische Geschichtsverein in einem offenen Brief (siehe Zweittext) gestern mitteilte, gibt es die Idee zur Gründung des Vereins "Baukultur Wermelskirchen", der sich für den Erhalt des Hauses an der Taubengasse und des allgemeinen bergischen Stadtbildes einsetzen soll. Der BGV unterstützt dieses Vorhaben. Die Diskussion um das Abbruchhaus war der Auslöser für die geplante Vereinsgründung.

"Der Verein ist aber noch nicht gegründet. Wichtig ist, wie die Resonanz der Wermelskirchener auf diese Idee ist", sagt der Wermelskirchener Matthias Pahl, der Bürgern, die Interesse haben, in einem solchen Verein mitzuwirken, als Ansprechpartner zur Verfügung steht (Tel. 02196 93961). "Wir laden alle Bürger ein, in diesem Verein Mitglied zu werden, um sich aktiv an der Gestaltung des Stadtbildes zu beteiligen", appelliert der Geschichtsverein.

Die typisch bergische Optik des Hauses an der Taubengasse von früher ließe sich wieder herstellen und würde ein Stück des alten Wermelskirchen bewahren. Darüber hinaus würde mit diesem Haus neben den großbürgerlichen Domizilen an der Eich auch ein historisches Wohnhaus des "kleinen Mannes" erhalten bleiben, argumentiert der BGV. "Die Renovierung dieser städtischen Immobilie bietet Wermelskirchen eine Chance, seine traditionelle bergische Identität nicht noch weiter zu verlieren. Ob es Sinn macht, das Haus mit Blick auf ein konkretes Nutzungskonzept zu versetzen, wird dabei zu untersuchen sein", heißt es in dem Brief des BGV.

An dieser Stelle setzt ein Konzept von Matthias Pahl an. Er hat laut eigener Aussage bei der Stadt ein "Investorenangebot" eingereicht, um das Objekt zu retten. "Ich möchte das Haus mit Unterstützung von fünf bis zehn Investoren, überwiegend Handwerkern, erhalten", sagt Pahl. Erste Gespräche habe er bereits geführt. Der Plan: Das Haus soll fachmännisch ab- und auf einer anderen städtischen Fläche in Wermelskirchen wieder aufgebaut werden. Ein solches Versetzen des Hauses hätte den Vorteil, dass dann das Grundstück an der Taubengasse ohne Kosten für den Abriss des Hauses wieder nutzbar wäre.

Das historische Haus könnte dann an anderer Stelle zum Beispiel als eine Art "Herberge" genutzt werden. "Wohnen wie 1840" könnte sich Pahl als Leitspruch vorstellen. "Man könnte das Haus so herrichten, wie es damals war, das Objekt würde wieder in altem Glanz erstrahlen", sagt er.

Zurzeit werde sein Konzept von der Verwaltung geprüft. Investoren, die den Wermelskirchener bei dessen Vorhaben unterstützen würden, können sich jederzeit melden. Pahl stellt aber klar: Bislang wurde noch nichts unterschrieben. "Wir brauchen erst einmal grünes Licht der Stadt, dass es eine andere städtische Fläche gibt, wo wir das Haus wieder aufbauen könnten."

(ser)
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