Wermelskirchen Name "Balkantrasse": In der Bürgerschaft etabliert

Wermelskirchen · Wer komme eigentlich dafür auf, wenn Laub und Schnee auf der künftigen Radtrasse liege? Habe dafür die Stadt Wermelskrichen die Unterhaltungspflich für den Abschnitt auf Stadtgebiet? Eine von vielen Fragen, die derzeit Maria Berwald bewegt. Ihre Einschätzung: Das koste alles viel Geld, aber an den Kindern werde dafür gespart.

 Noch herrscht kaum Verkehr auf der Trasse, doch bald geht's los.

Noch herrscht kaum Verkehr auf der Trasse, doch bald geht's los.

Foto: U.T.

Ihrer Ansicht nach sei Wermelskirchen von einer "wunderbaren zu einer dreckigen Stadt" geworden, so die Tenterin. Das mache sie schon traurig.

Zur Namensdiskussion hat sie eine klare Position: "Balkantrasse gehört genauso zu Wermelskirchen wie Dellmannstraße." Das sei einschlägig bekannt und höre sich gut an. Es sei Blödsinn, da etwas anderes zu suchen. Die Trasse sei längst zu einem Spazierweg geworden und "wird auch schon viel von Hunden frequentiert". Sehen könne man ihrer Ansicht nach von der Trasse nicht viel Landschaft: Das sei eher ein Tunnelblick im Abschnitt Tente-Hilgen.

Sie rechnet auch damit, dass bei dem nächsten Sturm die Bäume fallen werden; wer komme denn auch für Schäden auf, wenn jemand auf dem Laub ausrutscht?

Die exakten Unterhaltungskosten, die die Stadt Wermelskirchen für ihren Abschnitt aufbringen muss, sind noch nicht kalkuliert, erklärte auf Anfrage der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa. Mögliche Kosten in Höhe von 15 000 bis 25 000 Euro wollte er weder dementieren noch bestätigen. "Wir rechnen derzeit." Klar sei: Schnee werde von der Radtrasse nicht geräumt: "Es gibt keinen Winterdienst. Das werden wir auch so ausschildern." Anders sieht's mit dem Laub aus: Die Beseitigung werde in die Unterhaltung mit aufgenommen — wegen der Verkehrssicherungspflicht.

Dieter Haarich bezeichnete die Suche nach einem neuen Namen als "Quatsch". "Balkantrasse ist im Volksmund fest etabliert. Dieser Name ist nicht mehr wegzudenken." Wermelskirchen sollte sich viel mehr Gedanken machen, wie man das größte Manko dieses Panoramaradweges auf Stadtgebiet, eben die große Trassen-Lücke, schließe. "Der Wermelskirchener kennt sich aus und findet sich in der chaotischen Straßenführung von Wermelskirchen zurecht. Aber Ortsfremde müssen einfach gelotst werden." Nur so hätte die Tourismus-Werbung ein Erfolg.

Der Vorsitzende des Verkehrs- und Fördervereins Lennep, Klaus Kreutzer, wendet sich jetzt mit seinem Anliegen, der Trasse einen neuen Namen zu geben, an die Bezirksvertretung Lennep. Die Bezirksvertretung sei zuständig für die Namensgebung, argumentiert Kreutzer, weil der Radweg ausschließlich auf ihrem Zuständigkeitsgebiet verlaufe. Ingesamt stehen vier Vereine hinter dem Vorschlag, der Trasse den Namen "Wupper-Rhein-Radweg" oder "-Trasse" zu geben: Der Verkehrs- und Förderverein Lennep, die Altstadtfreunde Lennep, der Schützenverein 1805 und der Radsportverein Adler Lüttringhausen.

(RP)
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