Wermelskirchen Nachwuchs vorbereitet für den Ernstfall

Wermelskirchen · Neun Männer und eine Frau haben den Grundlehrgang der Freiwilligen Feuerwehr bestanden. Die "Neulinge" werden jetzt ihre Kameraden im Alarmfall in den Einsatz begleiten. Weiterbildung ist aber für alle Feuerwehrleute weiter Pflicht.

 Prüfung bestanden - jetzt geht's in den Einsatz (v.l.): Die neuen Feuerwehrleute mit Ausbildern Tobias Gierse, Christian Schoots, Sebastian Matthias, Moritz Rauchel, Kevin Golf, Björn Bürger, Daniel Brade, Annika Vieth, Yannick Mendes Parente, Kevin Schüßler, Nils Hebbinghaus und Ausbilder Franco Hensel.

Prüfung bestanden - jetzt geht's in den Einsatz (v.l.): Die neuen Feuerwehrleute mit Ausbildern Tobias Gierse, Christian Schoots, Sebastian Matthias, Moritz Rauchel, Kevin Golf, Björn Bürger, Daniel Brade, Annika Vieth, Yannick Mendes Parente, Kevin Schüßler, Nils Hebbinghaus und Ausbilder Franco Hensel.

Foto: Nico Hertgen

Die Freiwillige Feuerwehr freut sich über zehn neue Ehrenamtler. Die jungen Leute im Alter von 17 bis 26 Jahren absolvierten erfolgreich den Grundlehrgang. In fünf Wochen, mit bis zu vier Terminen pro Woche, erfolgte die theoretische und praktische Ausbildung. "Fünf kommen aus der Jugendfeuerwehr, die anderen sind Neu- oder Quereinsteiger", sagt Ingo Mueller, einer der stellvertretenden Leiter der Wehr. "Die Jugendfeuerwehr ist unser Fundus, aus dem wir schöpfen."

Derzeit sind 40 Jungen und Mädchen ab zehn Jahre dabei, treffen sich alle zwei Wochen zur Ausbildung. "Wenn die dann in den richtigen Dienst wechseln, sind sie schon richtig gut vorbereitet", sagt Mueller.

Gerade läuft die letzte praktische Prüfung auf dem Hof an der Feuerwache. Die Schläuche werden ausgerollt, und für den Laien sieht es ziemlich chaotisch aus. "Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, steckt ein System dahinter", erklärt Mueller. Schlangenförmig werden die Schläuche ausgelegt, um Reserven zu bilden, wenn sie mit Wasser gefüllt werden und der Löschtrupp vorrücken muss.

"Ohne eine gute Gemeinschaft und Kameradschaft ist die Arbeit nicht machbar", sagt Thomas Gustav Sachser, ebenfalls stellvertretender Leiter. "Im Einsatzfall müssen sich ja alle aufeinander verlassen können. Es ist ein Mannschaftssport, Einzelkämpfer können wir nicht brauchen." Die Bewertung des Grundlehrgangs erfolgt nach einem Punktesystem. Maximal 90 Punkte sind erreichbar, das Minimum sind 45. Die Besten erreichen 82 Punkte, und auch die anderen sind weit von der Untergrenze entfernt. Holger Stubenrauch, Leiter der Wache, und Lehrgangsleiter Detlev Fuhr freuten sich über das gute Ergebnis. Kurzfristig erhalten die Neuen ihren "Piepser", der sie dann im Einsatzfall ruft. Mit der Grundausbildung dürfen sie nun "draußen" arbeiten. Weitere Lehrgänge, wie die Atemschutzausbildung, werden folgen.

Nils Hebbinghaus (17) macht zur Zeit eine Dachdeckerausbildung. Er kommt aus der Jugendfeuerwehr und sagt: "Das macht man bei uns einfach so." Es ist Familientradition, Vater und Onkel sind bei der Feuerwehr in Eipringhausen. Annika Vieth (18) ist die einzige Frau in der Gruppe. Sie ist seit November 2014 dabei. "Zunächst das Fachabitur am Berufskolleg, dann die Ausbildung zur Krankenschwester, und dann könnte ich mir eine hauptberufliche Tätigkeit bei der Feuerwehr vorstellen", sagt sie über ihre Pläne.

Sebastian Matthies (37) hat "außer Konkurrenz" am Lehrgang teilgenommen. Er war von 1994 bis 2002 bei der Feuerwehr in Remscheid aktiv. Seit August 2014 wohnt er in Wermelskirchen und ist jetzt wieder eingestiegen.

Mit 60 Jahren müssen die Feuerwehrleute ihren aktiven Dienst beenden. "Und sie bleiben trotzdem dabei", sagt Sachser. "Das macht den Reiz aus, vom Jugendlichen bis zum Greis bilden wir ein tolles Team."

(wsb)
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