Wermelskirchen Nach der Session ist vor der Session

Wermelskirchen · Die Dabringhausener Tanzgarde Rut-Wiess hat sich seit ihrer Gründung 2007 stetig weiterentwickelt. Auf die kommende Karnevalssession bereitet sie sich schon vor. Den 18 Mitgliedern winkt sogar ein Auftritt bei der Proklamation in Odenthal.

 Die Tanzgarde Rut-Wiess trainiert natürlich nicht in ihren rot-weißen Garde-Uniformen. Jede einzelne kostet mehr als 300 Euro, beim Training werden sie geschont. Neuen Mitgliedern stellt die Garde eine Uniform - Mitgliedsbeiträge, Spenden und Sponsorengelder machen das möglich.

Die Tanzgarde Rut-Wiess trainiert natürlich nicht in ihren rot-weißen Garde-Uniformen. Jede einzelne kostet mehr als 300 Euro, beim Training werden sie geschont. Neuen Mitgliedern stellt die Garde eine Uniform - Mitgliedsbeiträge, Spenden und Sponsorengelder machen das möglich.

Foto: Stephan Singer

Trainerwechsel, persönliche Querelen und interne Unstimmigkeiten hatten es der Dabringhausener Tanzgarde Rut-Wiess zuletzt nicht immer leicht gemacht. Diese hinderlichen Begleiterscheinungen der Gründungsphase haben die Tanzmariechen und -offiziere hinter sich gelassen. Die "Rut-Wiessen", wie sie im Dorf liebevoll genannt werden, haben ihren festen Platz im Dabringhausener Karneval, sind aus der Wermelskirchener Narretei nicht mehr wegzudenken. Eine harmonisches Neben- und Miteinander mit den überragenden "Grunewaldern" ist dabei selbstverständlich - sogar ein gemeinsames Training von Hebefiguren hat es schon gegeben.

Und jetzt strecken sogar karnevalistische Organisatoren aus der Region ihre Fühler nach Rut-Wiess aus: So soll die Garde bei der kommenden Prinzenproklamation in Odenthal auftreten und den zukünftigen Prinzen in Lützenkirchen-Holzhausen (Leverkusen) durch die Session 2016/17 begleiten. Nach der Session vor der Session: Das wird beim Training der Tanzgarde Rut-Wiess in der Sporthalle Höferhof deutlich. Bereits jetzt arbeiten die Tänzerinnen und Tänzer mit ihrer Leiterin Katharina Klaar an den Aufführungen für die nächste Karnevalszeit. Untermalt von Musik aus einem tragbaren CD-Player proben die Mariechen und Offiziere Hebefiguren, Sprünge und Schrittfolgen. "Wir haben keinen Choreografen. Es passiert alles in Eigenregie, jeder bringt sich ein", sagt Katharina Klaar.

Dass die Familie der 45-Jährigen karnevalsbegeistert und von der kölschen Lebensart angetan ist, versteht sich von selbst: Tochter Lynn ist Tanzmariechen bei Rut-Wiess, Sohn Nils macht den Musikschnitt und Ehemann Marcus (Prinz 2012/13) gehört zur Altstadtgarde und engagiert sich in der Karnevalsgesellschaft "Dawerkuser Allerlei", der sich die Tanzgarde Rut-Wiess 2010 anschloss. Die Fusion erfolgte nicht zufällig, tanzen doch viele Mariechen bei Rut-Wiess, deren Eltern zu "Allerlei" gehören.

Garde- und Showtanz, Akrobatik und Karneval sowie eine gesellige und verschworene Gemeinschaft sind die tragenden Säulen der Rut-Wiessen. "Es ist toll, was wir aus den kleinen Anfängen geschaffen haben", sagt Katharina Klaar und blättert in dem Buch "Lift it", um ihren Schützlingen einige Tipps und Kniffe für die Hebefiguren zu geben.

Wer die Auftritte von Rut-Wiess-Dabringhausen kennt, der weiß, dass ihr Stil der moderne Party-Karneval ist. Sie tanzen zu "Hey, wir woll'n die Eisbär'n sehn" (Puhdys) oder "Schatzi, schenk' mir ein Foto" (Mickie Krause). Die Liedauswahl für die kommende Session ist bereits getroffen. "Wir tanzen zu ,Leev Marie' von Paveier und ,Jeck yeah' von Brings", verrät die Garde. "Wir wollen das Publikum mitreißen!"

Nach dem Sommer beginnt für die Tanzgruppe die heiße Trainingsphase - dann wird zwei- bis dreimal wöchentlich trainiert, damit die Tänze ab 11. November zum Sessionsauftakt auch sitzen.

(sng)
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