Wermelskirchen Modenschau auf dem roten Teppich

Wermelskirchen · Realschüler der neunten Klassen präsentierten gestern selbstgeschneiderte Kleidung unter dem Motto "Mode im Wandel der Jahrhunderte". Die Ergebnisse entstanden im Textil-Unterricht des jetzt zu Ende gehenden Schulhalbjahrs.

 In Gruppen zu jeweils fünf Personen hatten sich die Realschüler den Kleidungsstilen der Menschen in der Zeit vom 17. bis hin zum aktuellen 21. Jahrhundert gewidmet. Gestern nun stellten sie ihre gelungenen Kreationen vor.

In Gruppen zu jeweils fünf Personen hatten sich die Realschüler den Kleidungsstilen der Menschen in der Zeit vom 17. bis hin zum aktuellen 21. Jahrhundert gewidmet. Gestern nun stellten sie ihre gelungenen Kreationen vor.

Foto: stephan singer

Für die Schüler der neunten Klassen an der Städtischen Realschule rollte sich gestern der rote Teppich auf dem Schulhof aus. In einer halbstündigen Modenschau präsentierten die Jugendlichen den Lehrern und anderen Realschüler die Ergebnisse eines Projekts im Textil-Unterricht. Dabei hatten sich die Schüler im zweiten Halbjahr des zu Ende gehenden Schuljahrs der "Mode im Wandel der Jahrhunderte" verschrieben.

In Gruppen zu je fünf Personen widmeten sich die Realschüler den Kleidungsstilen der Menschen in der Zeit vom 17. bis hin zum aktuellen 21. Jahrhundert. Unterstützt wurden sie dabei von Schülermutter Nicole Schnier-Söhn, die als gelernte Schneiderin jede Menge Fachkenntnis und praktische Tipps einbrachte. Die Federführung hatte Lehrerin Gabriele Fellinger inne. Die Pädagogin zählt mit den Fächern Mathematik und Physik eigentlich zu den Naturwissenschaftlern, unterrichtet jedoch aus privater Begeisterung für Textilarbeit seit zwei Jahren das Handwerksfach. "Ich bin als Lebenskünstler dazu gekommen, es macht viel Spaß", sagte Gabriele Fellinger und lachte.

Den Anfang mit den Schülern habe sie mit dem vermeintlich einfachen Annähen eines Knopfes gemacht. "Der musste halten und einen sachgerechten Steg haben." Danach folgte das Üben der sogenannten Nutzstiche wie die Kreuznaht. "Diese Arbeit mit den Nähmaschinen rang den Jungen und Mädchen gewaltigen Respekt ab, schließlich jedoch waren alle völlig begeistert und wollten mehr", berichtete die engagierte Lehrerin. Im Rahmen der Gruppenarbeit entwickelten die Realschüler nicht nur eine Power Point-Präsentation, um die Mode des jeweiligen Jahrhunderts zu erläutern. Als Höhepunkt fertigten sie Kleidungsstücke im Stile der vergangenen Zeiten. Entwürfe, Zuschnitte und Näharbeiten übernahmen die Schüler selbst. Als Material dienten u.a. alte Bettlaken und Stoffe sowie ausgediente Kleidungsstücke, die die Jugendlichen umarbeiteten. Letzteres, neudeutsch als "Pimpen" bezeichnet, geschah im Zeichen von Wiederverwendung, betonten die drei Moderatoren der Modenschau, Jill Ising (16 Jahre), Michelle Schnippering und Christopher Fritsch (beide 15): "Wir haben im Sinne von Upcycling gearbeitet."

Vor der Modenschau zeigte sich Model Jenny Ungerath voller Elan: "Wir fühlen uns toll, sind aber total aufgeregt." Die 15-Jährige trug einen langen Rock, einen dunklen Blazer und einen schwarzen, stattlichen Zylinder auf dem Kopf. Damit repräsentierte sie die feine Gesellschaft des 18. Jahrhunderts, die mit edlen Stoffen ihren Wohlstand nach außen zeigen wollten. Ihre Mitschülerin Güni Gesoglu (17 Jahre) hatte sich mit figurbetonter Jeans und taillierter Bluse im Stil des aktuellen 21. Jahrhunderts angezogen - ein sportlich-chices Outfit: "Wir sind eine Super-Gemeinschaft und haben einen starken Zusammenhalt. Uns ist allen klar, dass, egal was passiert, die Modenschau hinhauen wird." Die Schülerin sollte Recht behalten und stellte nach der Schau fest: "Die Beine haben beim Gang über den roten Teppich schon gezittert, dennoch hat es geklappt. Der Applaus der Mitschüler hat sehr motiviert."

(sng)
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