Wermelskirchen Märchenstunde für alle

Wermelskirchen · Im Katholischen Familienzentrum wird Geschichten gelauscht und auch gebastelt. Das kommt bei Kindern, Eltern und Großeltern an.

 Und sie lebten glücklich: Die kleine Gäste der Märchenstunde bastelten Kronen und verwandelten sich in Prinzessinnen und Prinzen.

Und sie lebten glücklich: Die kleine Gäste der Märchenstunde bastelten Kronen und verwandelten sich in Prinzessinnen und Prinzen.

Foto: Theresa Demski

Nicola Brinkmann trägt Kuschelsocken, sie hat einen langen Schal um die Schultern gelegt und blickt gespannt in die Runde. Es ist mucksmäuschenstill. Dann beginnt sie zu erzählen - von der Prinzessin, die frei sein wollte und sich deswegen in einen Bären verwandelte. Von einem Prinzen auf der Suche nach der großen Liebe. Und von Nussschalen, in denen sich die schönsten Kleider der Welt verstecken. "Und wenn sie nicht gestorben sind", sagt sie schließlich und guckt gespannt in die Runde. "Dann leben sie noch heute", flüstert die kleine Karla. Bevor sich Nicola Brinkmann mit den Kindern auf den Weg zum Basteln macht, um Kronen herzustellen, schickt sie ein kleines Säckchen mit wertvollem Inhalt auf den Weg durch die Kinderhände: "Zaubernüsse für eure eigenen kleinen Schätze", erklärt sie den Kindern.

Zum dritten Mal hat Nicola Brinkmann vom Katholischen Familienzentrum am Samstag zur Märchenstunde eingeladen. "Manchmal kommen Erwachsene, manchmal Großeltern mit ihren Enkeln und manchmal auch Schulkinder, die gerne Märchen hören", erzählt sie. An diesem Samstag sind vor allem die Jüngsten mit ihren Eltern zur Märchenstunde gekommen. Gemeinsam mit Nicola Brinkmann, die in die Rolle der Märchenfee geschlüpft ist, begegnen die Drei- bis Sechsjährigen manch einer illustren Gestalt. Und um die Aufmerksamkeit ihrer jungen Zuhörer auch nicht zu verlieren, hat die Märchenerzählerin viele kleine Kostbarkeiten im Gepäck. Federn und ein Honigglas, Schlüssel und Schokolade helfen beim Verstehen der Geschichten.

"Ich bin eine richtige Märchentante", erzählt Nicola Brinkmann. Frei erzählt, sollen die Geschichten ihre Wirkung entfalten. Festgelegt auf die Brüder Grimm oder andere Märchenexperten ist sie dabei nicht. "Ich erzähle auch isländische oder russische Märchen", sagt Nicola Brinkmann, "mal habe ich ein Bilderbuchkino dabei und dann ganz klassische Geschichten wie die Bremer Stadtmusikanten." Ihre Geschichten würden Kinder nach wie vor in den Bann ziehen, hat die Märchenerzählerin festgestellt. Allerdings lockert sie das Programm für die Jüngsten am Samstag immer mal wieder auf: Neben den vielen Mitbringseln im Korb der Märchenerzählerin und der Basteleinheit, sorgt leckeres Gebäck im Ofen für einen köstlichen Duft. Dort warten Bärengesichter aus süßem Teig auf die aufmerksamen kleinen Zuhörer, die es sich in den Sesseln gemütlich gemacht haben und über die Bärenprinzessin nachsinnen.

Manchmal sei den Kindern geradezu anzusehen, wie sie nach den Erzählungen weiterdenken, stellt Nicola Brinkmann fest. Und manche erkennen schnell das Muster. "Ich mag Märchen", bekennt dann auch Karla, "sie sind manchmal ganz schön spannend, aber sie gehen immer gut aus."

(resa)
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