Wermelskirchen LKA-Einsatz: Siebenjährige holt Rucksack bei der Polizei ab

Wermelskirchen · Am Mittwoch sorgte ein tickender Rucksack an der Schwanenhalle in Wermelskirchen für Wirbel. Das LKA rückte an und enttarnte einen harmlosen Schachcomputer als Ursache. Die Besitzerin der Tasche, eine Siebenjährige, meldete sich am Donnerstag bei der Polizei.

 Eine Siebenjährige hatte ihren Rucksack mit dem Schachcomputer ihrer Schwester an der Halle vergessen. Sie meldete sich am Donnerstag bei der Polizei.

Eine Siebenjährige hatte ihren Rucksack mit dem Schachcomputer ihrer Schwester an der Halle vergessen. Sie meldete sich am Donnerstag bei der Polizei.

Foto: Polizei/Privat (3)

Sie kam in Begleitung ihrer Mutter auf die Polizeiwache und erklärte, dass sie den Rucksack am Dienstag in der Halle vergessen habe. Der Schachcomputer gehöre ihrer großen Schwester. Nachdem die Polizisten dem Mädchen erklärten, dass es keine offenen Forderungen wegen des LKA-Einsatzes gibt, nahm es den Rucksack und trat sichtlich erleichtert den Heimweg an.

 Der Bereich rund um die Schwanenhalle wurde von der Polizei so lange abgesperrt, bis klar war, dass keine Gefahr bestehe.

Der Bereich rund um die Schwanenhalle wurde von der Polizei so lange abgesperrt, bis klar war, dass keine Gefahr bestehe.

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Der Hausmeister hatte am Mittwochmorgen gegen 7.30 Uhr einen verdächtigen Rucksack entdeckt, der am Sportlereingang der Halle abgestellt worden war. Er informierte die Polizei. Polizeihauptkommissar Markus Tillmanns und Kollegen schauten sich den Rucksack an und stellten ein verdächtiges Summen und Ticken fest. Sie öffneten den Rucksack nicht. Da zu diesem Zeitpunkt nach Angaben der Polizei nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es sich bei dem Rucksack um einen brand- oder zündfähigen Gegenstand handeln könnte, wurde über die Leitstelle ein sogenannter USBV-Entschärfer beim Landeskriminalamt in Düsseldorf angefordert.

In der Halle befanden sich zu der Zeit keine Personen. Der Bereich rund um die Sporthalle wurde für den Fußgänger- und Fahrzeugverkehr gesperrt. "Das war genau die richtige Entscheidung. Wir sagen unseren Kollegen immer: Wenn ihr unsicher seid, lasst die Finger von solchen Gegenständen", sagte Polizeisprecher Richard Barz auf BM-Anfrage.

 Etwa 20 Feuerwehrleute waren im Einsatz, außerdem zehn Polizeibeamte. Auch Vertreter des Ordnungsamtes waren vor Ort.

Etwa 20 Feuerwehrleute waren im Einsatz, außerdem zehn Polizeibeamte. Auch Vertreter des Ordnungsamtes waren vor Ort.

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Die Spezialisten aus Düsseldorf trafen gegen 9 Uhr an der Schwanenhalle ein und untersuchten die vermeintliche "Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung" (USBV). Dazu "scannten" sie den Rucksack mit einem Spezialgerät, erklärte der Polizeisprecher. Schnell konnte der Verdacht einer Bombe oder eines anderen zündfähigen Gegenstands in dem Rucksack ausgeschlossen werden. "Die Spezialisten waren sich sicher, dass sich in dem Rucksack ein Elektronik-Gegenstand befand - und das war dann auch der Fall", sagte Barz. Gegen 9.20 Uhr gab es Entwarnung: Es war ein Schachcomputer, der das Summen und Ticken in dem Rucksack verursacht hatte. Um 9.30 Uhr konnte die Polizei die Sperrung rund um die Halle wieder aufheben.

Neun Polizeibeamte, etwa 20 Einsatzkräfte der Feuerwehr Wermelskirchen und auch Vertreter des Ordnungsamtes waren vor Ort. Die Einsatzkräfte mussten auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. "Wenn das LKA-Team den Rucksack hätte sprengen müssen, hätten ja Gebäude in einem bestimmten Radius evakuiert werden müssen. Dazu ist es aber zum Glück nicht gekommen", sagte der Polizeisprecher.

 Die Spezialisten des LKA waren sich schnell sicher, dass von dem Rucksack keine Gefahr ausging.

Die Spezialisten des LKA waren sich schnell sicher, dass von dem Rucksack keine Gefahr ausging.

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Schulleiterin Katrin Wagner lobte die Zusammenarbeit aller Beteiligten. "Es lief hervorragend. Wir wurden von der Polizei bereits vor der ersten Stunde informiert und konnten dann entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten", sagte die Leiterin. Sie wies Lehrer und Schüler an, so lange im Schulgebäude zu bleiben, bis von der Polizei weitere Anweisungen erfolgten. Außerdem informierte Wagner - wie im Notfallplan vorgeschrieben - das Schulministerium, die Bezirksregierung, das Schulamt und die Stadt. Letztlich waren alle froh, als sich herausstellte, dass keine Gefahr bestand. "Es war eine aufregende Situation", sagte Wagner.

(RP)
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