Wermelskirchen Laut feiern - bis nach Mitternacht

Wermelskirchen · Bisher war um 22 Uhr Schluss mit lauter Musik auf Volksfesten. Künftig dürfen öffentliche Partys länger dauern. Freuen können sich bereits die Besucher von "Rock am Mark" am 10. und 11. Juni.

 Während der Kirmes steigt traditionell der Lärmpegel in der Innenstadt. "Die Leute tolerieren den Lärm", sagt Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann.

Während der Kirmes steigt traditionell der Lärmpegel in der Innenstadt. "Die Leute tolerieren den Lärm", sagt Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann.

Foto: Hertgen

Pünktlich zum Beginn der Festival- und Frühlingssaison hat das NRW-Umweltministerium den Organisatoren von Volksfesten und Open-Air-Veranstaltungen ein Geschenk beschert: Johannes Remmel (Grüne) hat es möglich gemacht: Seit dieser Woche muss auf Volksfesten nicht mehr um 22 Uhr Schluss mit lauter Musik sein. Von jetzt an sind öffentliche Partys sogar bis nach Mitternacht möglich. In Wermelskirchen wird dies bereits am 10. und 11. Juni genutzt: Feierwütige dürfen sich auf zwei verlängerte Abende beim Open-Air-Event "Rock am Markt" freuen.

"Wir feiern bis 23 Uhr, also eine Stunde länger, als in den Vorjahren", sagt André Frowein, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins "WiW". So kurzfristig gebe es allerdings noch keine konkreten Pläne, was andere Veranstaltungen betrifft. "In der zweiten Jahreshälfte setzen wir uns zusammen und überlegen, ob die neue Regelung für den Weihnachtsmarkt oder andere Events interessant ist", sagt Frowein.

Die wichtigste Großveranstaltung ist und bleibt für Wermelskirchen allerdings die große Herbstkirmes Ende August. Ob die bis nach Mitternacht ausgedehnt wird, bestimmt das Ordnungsamt der Stadt. "Ein Kernpunkt des Erlasses ist es ja, dass sich die Anzahl der Tage an denen man laut sein darf, auf 18 Tage verändert hat", sagt Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann. Doch weder dieser Punkt, noch die Tatsache, dass bis nach Mitternacht gefeiert werden darf, betreffe die Herbstkirmes direkt. Denn die Wermelskirchener hätten sich in der Vergangenheit immer als sehr verständige Bürger erwiesen. "Die Leute tolerieren den Kirmeslärm zugunsten des Gemeinwohls." Das gilt vor allem auch für den Matinee-Montag, an dem bekanntlich rund ums "Bermuda-Dreieck" die Musik aus den Lautsprechern dröhnt. Und auch an der Katt sorgen zur Kirmes Bands mit lauter Rockmusik für Stimmung. Eva-Maria Ponsar, Leiterin der Katt, freut der Beschluss. Großartig verändern müsse sich ihrer Meinung nach aber eigentlich nichts: "Die Herbstkirmes in der Stadt ist sowieso so etwas wie ein Freifahrtschein." Beschwerden habe es bisher nicht gegeben: "Wer nicht mitfeiert, der fährt in den Urlaub", sagt Ponsar. Und auch auf das Programm in der Katt selbst werde der neue Beschluss vermutlich keine Auswirkungen haben. Die Spielzeiten würden vorerst nicht ausgedehnt. Mit offiziellen Beschwerden wegen nächtlicher Ruhestörung wurden auch die Organisatoren des Dorffestes in Dabringhausen bisher nicht konfrontiert. "Die Rückendeckung der Stadt und der meisten Bewohner war immer gegeben", sagt Mitorganisator Harry Tiede. Vom 17. bis 20. Juni wird es also wieder laut werden.

Zum Auftakt tritt wie immer eine Live-Band auf, die die Musikboxen voll ausreizen wird. Vor Mitternacht muss von jetzt an keiner mehr den Stecker ziehen.

(ball)
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