Wermelskirchen Landschaftsbeirat wehrt sich gegen neue Reitanlage in Finkenholl

Wermelskirchen · Der Plan einer Antragstellerin, in Finkenholl oberhalb des Eifgenbachtales an der Zufahrt zum Schullandheim eine Reitanlage mit 34 Einstellplätzen zu errichten, stößt beim Landschaftsbeirat der Unteren Landschaftsbehörde auf großen Widerstand. Beiratsvorsitzender Mark vom Hofe gestern im BM-Gespräch: "Diese geplante Zersiedlung des Bergischen ist uns ein Dorn im Auge. Wir werden erheblichen Widerstand leisten."

 Auf diesem Wiesengrundstück neben der Landstraße 157 soll eine Reitanlage entstehen - oberhalb des Eifgenbachtales.

Auf diesem Wiesengrundstück neben der Landstraße 157 soll eine Reitanlage entstehen - oberhalb des Eifgenbachtales.

Foto: Jürgen Moll

In der Stadt liegt die Bauvoranfrage für dieses Projekt vor. Zu dem "laufenden baurechtlichen Verfahren zum Reiterhof" wollte sich Florian Leßke (Wirtschaftsförderung) nicht äußern. Anders dagegen der Landschaftsbeirat, der am Montag zu einer Ortsbesichtigung in Finkenholl war. Das Vorhaben wurde den Mitgliedern von einem örtlichen Architekten vorgestellt. Laut vom Hofe will die Antragstellerin die Reitanlage im Nebenerwerb betreiben; seit kurzem hat sie von der Landwirtschaftskammer dazu die Privilegierung. Die wird benötigt, um überhaupt als Nichtlandwirt so ein Projekt zu verwirklichen. Geprüft wird dabei auch die Wirtschaftlichkeit.

Geplant sind, so erfuhren die Beiratsmitglieder vom Architekten, Ställe für 34 Pensionspferde, eine Bewegungs- und eine Lagerhalle. Zudem Stellplätze für Fahrzeuge aus Richtung eines zugeschütteten Siefen.

Nach Darstellung des Beiratsvorsitzenden sei dieser Standort nicht für eine Reitanlage geeignet. "Gebaut werden soll auf einer freien Wiesenfläche. Die aber ist Bestandteil der bergischen Kulturlandschaft." Zudem fließe, keine 300 Meter entfernt, der Eifgenbach. "Der hat hochwertigen Schutzcharakter." Zudem sei die Gefahr groß, dass Gülle in den Bach laufe.

Als problematisch sieht es der Beirat an, dass es kein Reitwegenetz gibt. "Besitzer möchten ihre Pferde auch reiten. Da sind an diesem Standort Konflikte vorprogrammiert", so vom Hofe. Unklar ist, ob nicht vielleicht auch Wohngebäude dort entstehen sollen. Das wurde in der Runde nicht ausgeschlossen.

Nach Ansicht des Beirates habe die Landwirtschaftskammer nicht genügend berücksichtigt, dass es in der Nähe auch leerstehende Reithallen gebe. "Standort und Gestaltung lassen erhebliche Erdbewegungen talwärts befürchten. Damit wird die bergische Kulturlandschaft verändert. Das widerspricht den Vorgaben des Landschaftsschutzes, wonach die Eigenart, Vielfalt und Schönheit erhalten bleiben sollen", sagte vom Hofe. Der Beirat werde die Pläne in seiner Stellungnahme an die Untere Landschaftsbehörde ablehnen.

(RP)
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