Wermelskirchen Kunstrasen - Breitensport-Protest verhallt

Wermelskirchen · Nach Unstimmigkeiten zu Beginn der Woche haben sich DTV-Vorstand und Vertreter der Breitensportler im DTV am Mittwochabend beraten. Eine Laufbahn um den Platz herum wird es nicht geben, jetzt soll ein Kompromiss her.

 Lothar Werner gehört seit 16 Jahren einem Lauftreff mit 20 bis 30 Personen an. Die Breitensportler sind regelmäßig auf der Laufbahn unterwegs. "Für uns ist das ein Eldorado, ein Wellness- und Sportbereich. Wenn die Laufbahn wegfällt für den Breitensport, wäre das entsetzlich."

Lothar Werner gehört seit 16 Jahren einem Lauftreff mit 20 bis 30 Personen an. Die Breitensportler sind regelmäßig auf der Laufbahn unterwegs. "Für uns ist das ein Eldorado, ein Wellness- und Sportbereich. Wenn die Laufbahn wegfällt für den Breitensport, wäre das entsetzlich."

Foto: Teifel

Am Dienstag hatten die Breitensportler des DTV öffentlich die Pläne für die Kunstrasen-Sportanlage am Höferhof kritisiert. Stellvertretend für alle Breitensportler befürchtete die Sportmanagerin des DTV, Sabine Krüger, in einer Stellungnahme an die Bergische Morgenpost: "Sollte die Planung ohne Korrekturen weiterverfolgt werden, bedeutet das sicherlich das Ende des Outdoor-Breitensports in Dabringhausen."

Über dieses Vorgehen war der DTV-Vorsitzende Andreas Gall "stinksauer". Die Frage, ob das immer noch so ist, wollte er gestern im Gespräch mit unserer Redaktion "lieber nicht beantworten". Trotzdem teilte er mit, dass die Bedenken der Breitensportler bei einem Treffen am Mittwochabend zumindest teilweise beseitigt werden konnten. "Es haben konstruktive Gespräche stattgefunden. Wir arbeiten an einem Kompromiss", berichtete Gall.

Am Hauptkritikpunkt der Breitensportler konnte aber auch das vereinsinterne Gespräch nichts ändern. Die Leichtathleten wünschen sich eine zweispurige Tartan-Laufbahn um den Kunstrasenplatz herum. Schon am Dienstag teilte die Stadtverwaltung im Sportausschuss allerdings mit, dass es eine solche Laufbahn nicht geben wird. Der Grund hierfür ist, dass die Planungen schon abgeschlossen und sowohl die Neuplanung als auch die zusätzlichen Baumaßnahmen zu kostenintensiv seien. "Auch, wenn das wünschenswert wäre, aber eine Laufbahn um den Platz herum wird es nicht geben", erklärte Gall sehr deutlich. Er und die anderen Vereinsmitglieder suchen deshalb nach Alternativen.

Sowieso geplant ist, Markierungen auf dem Kunstrasen anzubringen, die das Laufen ermöglichen. Die Angst der Breitensportler, diese aufgrund des Fußball-Betriebs nicht nutzen zu können, wurdenlaut Gall am Mittwochabend zerstreut. "Wir haben uns darauf verständigt, auf jeden Fall Zeiten für die anderen Sportler freizuhalten. Der Montag wäre beispielsweise prädestiniert dafür", sagte Gall. Ein zusätzlicher Vorschlag lautet, im hinteren Bereich eine eigene kürzere Laufbahn zu bauen. Denn der Kunstrasenplatz ist kleiner als das jetzige Grün und rückt weiter Richtung Vereinshütte. Dadurch gibt es weiter hinten auf dem Areal mehr Platz, wo eine Gymnastik-Wiese entstehen soll. "Dort könnten wir - zusätzlich zu den Laufbahn-Markierungen auf dem Kunstrasen - eine Laufbahn in Eigenregie errichten", sagte Gall.

Damit dies keine leeren Worte bleiben, sollen die Mitglieder auf der nächsten Versammlung den offiziellen Auftrag dazu erteilen. "Wir werden empfehlen, uns als Vorstand den Auftrag zu geben, den Ausbau der Sportanlage am Höferhof im Sinne des Breitensports voranzutreiben", erklärte Gall. "Das wäre dann verbindlich." Außerdem soll bei der für Mitte November geplanten Mitgliederversammlung über den städtischen Überlassungsvertrag für die Sportanlage abgestimmt werden.

Der Vorsitzende hofft, dass damit alle Verständigungsprobleme beseitigt sind und man in Zukunft wieder gemeinsam an dem Projekt arbeiten könne. Aus dem Breitensport-Bereich des DTV wollte sich gestern niemand zum Gespräch vom Mittwoch oder zum Thema allgemein äußern.

(kron)
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