Wermelskirchen Krankenhaus bekommt ein MRT

Wermelskirchen · Der Chefarzt der Chirurgie, Prof. Dr. Jürgen Buchholz, und das Krankenhaus finanzieren gemeinsam die Anschaffung eines gebrauchten Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT).

Darüber informierte jetzt der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Friedel Burghoff. Geschäftsführer Heinz Ulbrich meinte zu dieser Anschaffung, dass das Gerät von größter Wichtigkeit für ein Haus dieser Größe sei.

Ein gebrauchtes Gerät

Jährlich fährt das Krankenhaus auf eigene Kosten etwa 90 bis 100 Patienten nach Remscheid zur Magnet-Resonanz-Tomograhie, auch Kernspin-Tomographie (kurz: Kernspin) genannt. "Wir liebäugelten schon lange damit, aber die Anschaffungskosten für ein neues Gerät liegt etwa bei einer Million Euro", so Ulbrich. Erfreut habe sich deshalb die Krankenhaus-Leitung gezeigt, als zwei Chefärzte das Angebot gemacht hätten, ein etwa 300 000 Euro teures gebrauchtes Gerät zu finanzieren. "Wir hatten im Investitionsplan rund 160 000 Euro für den Umbau eines Kellergeschosses unter der Cafeteria eingeplant."

In der Zwischenzeit seien im Haus andere Möglichkeiten untersucht worden, die preiswerter seien — und vor allem der Umbau-Aufwand nicht so hoch sei: "Das Gerät kommt jetzt ins Untergeschoss des Altbaus", so Ulbrich. Damit wurde glücklicherweise Geld frei, denn Ende voriger Woche wurde die Krankenhausleitung darüber in Kenntnis gesetzt, dass einer der Chefärzte aus dem Projekt ausgestiegen war. "Jetzt übernimmt das Krankenhaus die Hälfte der Anschaffungskosten, damit wir das Gerät holen können", verkündete Ulbrich erfreut. Dazu war der Beschluss des Aufsichtsrates notwendig."

Kernspin und Röntgen-Technik ergänzen sich in der Diagnostik. Mit der Kernspin-Tomographie werden mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen innere Organe und Gewebe dargestellt. Strukturen wie zum Beispiel Knochen oder die Lunge können dagegen nicht gut mit der MRT dargestellt werden. Dafür wird dann die Röntgenuntersuchung angewandt.

Ein Hauptgrund für die Anwendung einer Kernspin-Tomographie ist die sehr genaue und differenzierte Darstellung aller Körpergewebe. So sind geringfügige Veränderungen im Körper, beispielsweise kleinste Entzündungsherde, sichtbar. Wichtig ist das Gerät auch in der Schlaganfall-Diagnostik. Ulbrich: "Damit können solche Erkrankungen viel schneller entdeckt werden."

Zur Zukunftssicherung

Dr. Jörn Kohnke, 2. stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, begrüßte diese Anschaffung. "Ich kenne kein Haus in dieser Größe, das eine MRT hat." Die Investition diene damit der Zukunftssicherung des heimischen Krankenhauses.

Der Geschäftsführer geht davon aus, dass das Gerät spätestens im März in Betrieb geht. Zum Frühjahr wird zudem eine halbe Planstelle für einen Röntgenfacharzt mit MRT-Befähigung geschaffen.

(RP)
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