Wermelskirchen Klicki fordert "Ruck" für Wermelskirchen

Wermelskirchen · Herbert Reul spricht beim Neujahrsempfang der CDU in Wermelskirchen über Sicherheit, Pläne und die richtige Einstellung. Währenddessen bringt Christian Klicki die Belebung der Bahnschiene ins Gespräch.

 Christian Klicki (l.), CDU-Vorsitzender in Wermelskirchen, begrüßte beim Neujahrsempfang der Christdemokraten NRW-Innenminister Herbert Reul (r.).

Christian Klicki (l.), CDU-Vorsitzender in Wermelskirchen, begrüßte beim Neujahrsempfang der Christdemokraten NRW-Innenminister Herbert Reul (r.).

Foto: Theresa Demski

In der vergangenen Woche erreichte NRW-Innenminister Herbert Reul die Nachricht aus Wermelskirchen: Ein Mann hatte gedroht, auf Polizisten und Bürger zu schießen. Die Beamten hatten den 26-Jährigen in der Schillerstraße gestellt, angeschossen und überwältigt. Eine Woche später war Reul nun beim Neujahrsempfang der Wermelskirchener CDU im Rathaus zu Gast und widmete sich nicht nur deshalb dem Thema Sicherheit und Polizeipräsens.

"Es wird das bestimmende Thema dieses Jahrhunderts sein", prognostizierte der Innenminister und ging mit seinem Vorgänger hart ins Gericht. "Wir müssen den Menschen wieder beweisen, dass die Politik in der Lage ist, Sicherheit zu bieten", betonte Reul. Das Allerwichtigste sei dabei die personelle Ausstattung der Polizei: Mehr Beamte, dazu Verwaltungsangestellte und IT-Spezialisten, die dabei helfen sollen, Lücken zu füllen. Außerdem sollen mehr Aufgaben von anderen erledigt werden: So würden Ordnungsämter der Kommunen künftig stärker gefordert.

"Und Polizisten brauchen das richtige Material", ergänzte er. Sicherheitswesten, Fahrzeuge, moderne Technologie: Vieles davon sei aktuell veraltet. Außerdem bedürfe es neuer Gesetze: "Keine Angst vor Datenspeicherung", appellierte der Innenminister. Sie könne Leben retten und Anschläge verhindern. Er sprach sich für Fußfesseln für Gefährder, für Videoüberwachung öffentlicher Plätze und eine Kennzeichenerfassung aus.

Es folgte der deutlichste Appell des NRW-Innenministers: "Polizisten sind auch Menschen und brauchen Anerkennung", betonte Reul. Die Beamten müssten in Sekunden entscheiden, wie sie reagieren und würden sich ständig der Gefahr aussetzen. Die bisherige Haltung der Politik und der Menschen gegenüber der Polizei und auch anderer Rettungskräfte müsse sich dringend ändern. "Sie brauchen Respekt", appellierte Reul.

An dieser Stelle schaltete sich dann Christian Klicki ein, Partei- und Fraktionsvorsitzender der Wermelskirchener CDU. "Aus diesem Saal sollte heute Abend das deutliche Signal gesendet werden: Wir stehen hinter unseren Einsatzkräften", betonte er und kritisierte solche Stimmen, die nach dem Einsatz der Polizei in der Schillerstraße das Verhalten der Beamten in Frage gestellt hatten.

Schon zuvor hatte Christian Klicki seine Ideen für das neue Jahr vorgestellt: "Wir sollten an einem Zukunftsplan für unsere Heimatstadt arbeiten", hatte Klicki gefordert. Anstatt nur punktuell Projekte umzusetzen. "Es muss ein Ruck durch Wermelskirchen gehen", befand er. In den großen Städten des Rheinlands gebe es immer weniger Wohnraum. "Den Wettbewerb der umliegenden Kommunen um die Gunst der Bürger dürfen wir nicht verschlafen", betonte er. Wermelskirchen müsse "die beste Stadt" im Bergischen Land werden, "lebendig und leistungsstark".

Die Lebensqualität müsse verbessert werden, starke Argumente für Unternehmen zum Bleiben und Ansiedeln geschaffen werden, bestmögliche Bildung angeboten und die Situation auf den Straßen verbessert werden. Und deswegen wolle er ab sofort vor allem ein Projekt forcieren: die Wiederbelebung der Bahnschiene. "Wer der Beste sein will, braucht Visionen", betonte Klicki. Und dazu gehöre eben auch, dass Wermelskirchen nicht länger durch volle Autobahnen und lange Busstrecken von Köln getrennt werde. "Wir brauchen die Anbindung an die Bahn", betonte er, "als wichtiges Argument für den Standort Wermelskirchen."

Die CDU wolle einen Antrag stellen, um finanzielle und technische Möglichkeiten der Reaktivierung prüfen zu lassen. "Wir beginnen dieses Jahr mit einem weißen Blatt Papier", so Klicki, "lassen Sie uns anfangen, anstatt immer nur Bedenken zu haben."

(RP)
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