Wermelskirchen/Hückeswagen Kleine Tanzfeen üben für "Nussknacker"

Wermelskirchen/Hückeswagen · Am ersten Dezember-Wochenende präsentiert das Wermelskirchener MoMo BallettStudio im Hückeswagener Forum wieder eine Balletaufführung. Die Tänzerinnen sind dort zu Gast, weil es hier keine passende Bühne gibt.

 Die Tänzerinnen des MoMo BallettStudios proben für die "Nussknacker"-Aufführung am 3. und 4. Dezember.

Die Tänzerinnen des MoMo BallettStudios proben für die "Nussknacker"-Aufführung am 3. und 4. Dezember.

Foto: J. Moll

Aus einem der vielen Räume in der Zimmerflucht hinter der Kfz-Zulassungsstelle im Rewe-Gebäude klingt zackige Musik. Der Rhythmus "Taram-taram-taramtata" geht sofort in Kopf und in Beine - es ist der "Russische Tanz" (Trepak) aus dem Ballett "Der Nussknacker" von Peter Tschaikowsky.

"Die Kosaken tanzen!" Der Gedanke daran macht neugierig. Aber es sind keine knallharten russischen, wehrhaften Männer, die ihren Heldenmut zur Schau stellen. Vielmehr präsentiert sich nach leisem Öffnen der Tür zum Ballettsaal ein ganz anderes Szenario: 14 Mädchen im Alter zwischen sieben und neun Jahren proben für die Aufführung des MoMo BallettStudios. "Der Nussknacker" soll am 3. und 4. Dezember, 16 bzw. 14 Uhr, im Forum Hückeswagen aufgeführt werden.

Die Mädchen lassen sich nicht stören. Sie sind spielerisch, aber aufmerksam bei der Sache. Ballettchefin Nicole Helder gibt präzise Anweisungen: "Nicht sooo laufen", sagte sie und stakst zur Demonstration mit gespreizten Beinen über den Boden. Die Mädel quieken, lachen, laufen hinter ihr her und äffen sie nach. ". . .sondern so!", gibt Helder jetzt das Kommando und tanzt zielsicher, kerzengerade und mit gestreckten Beinen: eine Elfe auf dem Flug ins Glück. Auch jetzt imitieren die kleinen Ballerinas sie, aber nur noch mit einem leichten Lächeln und voll konzentriert.

Schließlich der gesamte Tanz in einem Rutsch: Die Mädchen tanzen zur schmissigen Musik vor und zurück und rechts und links, in einer Reihe, in zwei versetzten Reihen, drehen sich abwechselnd um sich selbst, dann um eine Partnerin, landen danach wieder vollendet im Takt und bilden zum Schluss kleine Pyramiden wie aus einem Guss. "Tadellos!", lobt Helder, und die Tänzerinnen strahlen.

Warum macht ihnen das Tanzen Spaß? "Weil ich mich bewegen kann und noch andere kennenlerne", sagt Francisca spontan. "Tanzen ist gesund", weiß Nele und streckt ein Bein wie mit dem Lineal gezogen in die Höhe. "Ich tanze immer", wirft Diana dazwischen. "Auch beim Zähneputzen." Viele Mädchen nicken zustimmend und lachen. Und alle wollen später Profitänzerin werden. Aber dafür muss noch viel geübt werden.

Wie jetzt für den Nussknacker. "Es ist ein typisches Weihnachtsballett", erläutert Manfred Kaderk, freiberuflicher Bühnen- und Kostümbildner sowie Regisseur und in dieser Eigenschaft einer der Stützen des Balletts. "Den ,Nussknacker' können wir leider nicht in Wermelskirchen aufführen", erklärt er. Dafür fehle hier eine Bühne mit entsprechender Bühnentechnik. Nahezu alle 250 Schülerinnen und Schüler des Ballettstudios werden in rund zwei Wochen auf der Bühne des Forums in wechselnden Kulissen wie Schneelandschaft, Märchenpalast und Zuckerpalast tanzen.

Der Eintritt beträgt 14 Euro normal und ermäßigt sechs Euro.

(bege)
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