Wermelskirchen Kirchennacht setzt auf die Zusammenarbeit der Gemeinden

Wermelskirchen · Sie spazierten mit kleinen Gläsern, in denen Kerzen brannten, durch die Stadt. Machten mal hier Halt, dann dort, kamen ins Gespräch über Gott und die Welt und gewannen Einsichten, die ihnen bisher vielleicht noch fremd waren: Die Besucher der "Nacht der offenen Kirchen" hatten am Freitagabend ein volles Programm.

 Kerzen säumten den Weg in die Gemeinden am Freitag vor dem ersten Advent. Viele Christen folgten der Einladung der Gemeinden.

Kerzen säumten den Weg in die Gemeinden am Freitag vor dem ersten Advent. Viele Christen folgten der Einladung der Gemeinden.

Foto: Jürgen moll

Die evangelische Stadtkirche hatte die Türen ebenso geöffnet wie die katholische Kirche, der Treffpunkt Hoffnung und die Freikirchliche Gemeinde Neuschäferhöhe. Fast vier Stunden lang luden Musik, Kirchenführungen, kleine kulinarische Köstlichkeiten und Geselligkeit zum Kennenlernen und Vertiefen von Freundschaften ein. Kerzen säumten die Wege in die Gemeinden.

Begonnen hatte die "Nacht der offenen Kirchen" erstmals zentral in der Stadtkirche. Hier musizierten die "Good News Singers", und hier kamen Vertreter der vier Gemeinden miteinander ins Gespräch - das setzten sie am Ende des Abends an der Neuschäferhöhe fort. Eine Trennung nach der anderen sei in der Kirchengeschichte zu beobachten gewesen, erinnerte Pastor Albert Esau (Neuschäferhöhe). Fünf Gottesdienste gebe es in Wermelskirchen am Sonntagmorgen im Umkreis von 500 Metern. "Aber egal, welcher Konfession wir Christen heute angehören, wir berufen uns alle auf Christus, auf Pfingsten und die Apostel."

Und so hatten die Gemeinden ihre "Nacht der offenen Kirchen" unter das Motto "Vielfalt und Einheit - Einheit in Vielfalt" gestellt. Dass diese Einheit in der Stadt trotz der großen Gemeindelandschaft gelebt wird, berichteten in einer Gesprächsrunde Michael Heckmann, Cornelia Seng und Uli Olmesdahl. Wenn Menschen in Wermelskirchen in Not seien, dann reiche ein Anruf und die Gemeinden zögen an einem Strang, erzählte Heckmann.

Das habe für die Initiative "Willkommen in Wermelskirchen" gegolten, das gelte auch für andere gemeinsame Einsätze. Man habe das gleiche Anliegen, den gleichen Auftrag, ergänzte Cornelia Seng. Und das soll auch künftig so sein: Der christliche Glaube habe nicht gerade Hochkonjunktur. "Wir können gemeinsam bekennen und unser Miteinander sichtbar machen", appellierte Cornelia Seng. Bei der "Nacht der offenen Kirchen" gelang das. Die Konfirmanden in der Stadtkirche widmeten sich dem gemeinsamen Vaterunser, die Musiker gewährten einen Einblick in die stillgelegte Orgel, fleißige Hände servierten Köstlichkeiten und luden zum Verweilen ein.

Unterdessen machte sich Pfarrer Michael Knab auf den Weg durch die katholische Kirche und erkläre Symbolik und Traditionen. An der Neuschäferhöhe hatten sich die Gruppen große Mühe gegeben und stellten auf Plakaten in einer kleinen Ausstellung ihre Arbeit vor, im Treffpunkt Hoffnung hatte die Gemeinde Raum zur Begegnung geschaffen. "Mit der Vielfalt der Gemeinden geht Gott auf die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen ein", erklärte Uli Olmesdahl, "deswegen ist es gut, dass es sie gibt."

(resa)
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